Bausteine

Bausteine stellen die wesentlichen Bestandteile einer Lösung dar. Es handelt sich hierbei um voll anpassbare, wiederverwendbare und erweiterbare Module, welche die Funktionen einer Lösung definieren. Mithilfe von Bausteinen können Sie von CRX gehostete Dienste nutzen. Außerdem geben Bausteine wiederverwendbare APIs und Flex-basierte UX-Komponenten aus, die Entwickler zum Anpassen der Lösung verwenden können.

Die Correspondence Management Solution umfasst drei Bausteine:

  • Baustein „Asset Composer“

  • Baustein „Data Dictionary“

  • Baustein „Expression Manager“

Bausteine sind lösungsspezifische Produktfunktionen mit jeweils einer technischen Dokumentation, in der erklärt wird, wie sich die Bausteine in einer Produktionsumgebung in Anwendungen einsetzen lassen.

Bausteinstruktur

Die Correspondence Management-Bausteine werden als CRX-Paket bereitgestellt, das Sie in einem beliebigen Installationsordner entpacken können. Alle CRX-Pakete fallen in eine der folgenden Kategorien:

  • Platform-Pakete: Diese Pakete sind Bestandteile der vollständigen Adobe LiveCycle-Plattform.

  • Building Block-Pakete: Diese Pakete sind Bestandteile der Sammlung von Bausteinen, mit deren Hilfe Partnerfirmen benutzerdefinierte Lösungen entwickeln.

  • Solution Template-Pakete: Dies sind Pakete für Demokomponenten von Ziellösungen. Dieses Paket baut auf Bausteine auf, die bereits auf dem LiveCycle-Server bereitgestellt wurden

  • Solution Single Install-Pakete: Diese CRX-Pakete enthalten eine Kombination aus einer Lösungsvorlage und einer Sammlung von Bausteinen.

Baustein „Asset Composer“

Der Baustein „Asset Composer“ ist Teil der Correspondence Management Solution, die mit der Adobe LiveCycle Enterprise Suite 4 (ES4) bereitgestellt wird. Er bietet wichtige Funktionen zum Erstellen und Verwalten von Elementen wie Text, Bilder, Listenmodule und bedingte Module. Darüber hinaus unterstützt er das Definieren und Rendern einer Korrespondenz.

Komponenten des Bausteins „Asset Composer“

Der Baustein „Asset Composer“ wird als LiveCycle-Paket mit OSGI-Bundles bereitgestellt. Die Dienste des Bausteins sind als OSGI-Dienste registriert.

Persistence Services

Die Persistence Services-Komponente stellt das Objektmodell und die APIs für einzelne Elemente (Kategorie, Datenmodul, Layout, Fragmentlayout, Brief, Dokument und Portfolio) bereit, die mit den serverseitigen APIs von LiveCycle Content interagieren. Die Dienste erleichtern CRUD-ähnliche Vorgänge und andere Dienstprogramm-APIs, wie veröffentlichen, um die Liste von Abhängigkeiten von einem Element abzurufen und den Inhalt eines Elements herunterzuladen.

Render Service

Der Render Service ist eine serverseitige Komponente, die basierend auf einer angegebenen Brief-/Portfoliovorlage und Instanzdaten einen Brief oder ein Portfolio/Paket rendert. Er stellt darüber hinaus Nachbearbeitungsfunktionen für diese Vorlagen über die Integration mit externen Webdiensten bereit.

Webmodule

Diese Komponente besteht aus mit Weblayern verbundenen Artefakten wie Servlets und andere zugehörige Dienste.

Diese Komponente enthält folgende Dienste:

  • Submit: Dieses Servlet sendet XML-Daten und die gerenderte PDF an den gewählten Nachbearbeitungsdienst für eine Brief- oder eine Portfoliovorlage. Vor dem Senden ruft es den LetterRenderService auf, um den Brief mit den XML-Daten zu rendern, die von der Anwendung „Korrespondenz erstellen“ gesendet wurden. Das Servlet ruft anschließend die ServiceInvoker-APIs auf, um schließlich die PDF- und XML-Daten für die Nachbearbeitung zu senden.

  • FlexConfigurationService: Dieser Dienst ermöglicht Clientanwendungen den Zugriff auf die Eigenschaften wie Webkontext und Servletzuordnungen, die eigens für die Hostwebanwendung konfiguriert wurden.

  • ExternalDataUtil: Dieser Dienst ermöglicht die Verbindung zu verschiedenen Datenquellen, indem er die entsprechenden URL-Handler registriert. Java-Standardprotokolle sowie das crx://-Protokoll werden für den Zugriff auf den Inhalt des CRX-Repository unterstützt.

Korrespondenz erstellen

Die Anwendung „Korrespondenz erstellen“ besteht aus mehreren Flex-Komponenten im Baustein „Asset Composer“. Sie ist in Darstellungsmodel, Domänenmodel, Ressourcenpakete und Stil-SWCs unterteilt, sodass Sie sie individuell erweitern können.

Asset Composer-Szenarien

Weitere informationen finden Sie in den Asset Composer-Szenarien.

Baustein „Data Dictionary“

Der Baustein „Data Dictionary“ basiert auf der Adobe-Technologie zur Anwendungsmodellierung, die eine unabhängige Darstellung von Metadaten und Back-End-Integration ermöglicht. Im Kontext von Lösungen stellen Metadaten Beschreibungen der Datenstrukturen und ihrer Attribute dar. Folglich ist ein Datenwörterbuch ein Katalog domänenspezifischer Objekte und ihrer Definitionen. Mit dem Baustein „Data Dictionary“ können Benutzer Modelle auf Lösungsebene verwenden. Außerdem können sie domänenspezifische Datenwörterbücher erstellen oder die Artefakte erweitern, ohne dass eine Integration von Back-End-Daten notwendig ist. Beispielsweise kann ein Datenwörterbuch für eine Versicherungsdomäne Datenwörterbuchelemente (Data Dictionary Elements, DDEs) wie Person, Alter, Anspruchsberechtigung, Darlehensbetrag usw. enthalten. Datenwörterbuchmodelle können entwickelt und nahtlos in ein erweitertes Anwendungsmodell exportiert werden, um sie in Produktionssysteme zu importieren.

Komponenten des Bausteins „Data Dictionary“

Der Baustein „Data Dictionary“ besteht aus Clients und Diensten, die mit dem Back-End-System verbunden sind.

Clients des Bausteins „Data Dictionary“

Folgende Data Dictionary-Clients sind vorhanden:

  • Data Dictionary-Java-Clients (adobe-dct-client.jar): Die Java-Clients enthalten serverseitige Werteobjekte, Dienst-APIs und Ausnahmeklassen, die für jeden benutzerdefinierten Code für den Baustein erforderlich sind.

  • Data Dictionary-Flex-Client (adobe-dct-flex-services.swc): Der Flex-Client enthält verschiedene ActionScript-Wertobjekte, Flex-APIs des Data Dictionary-Diensts, Ereignisse und Fehlerverarbeitung.

  • Benutzeroberflächenkomponenten des Bausteins „Data Dictionary“: Die Benutzeroberflächenkomponenten des Bausteins „Data Dictionary“ (Datenwörterbucheditor, Bereich „Datenelemente“) verwenden die Data Dictionary-Dienste für die Interaktion mit dem Back-End-Repository.

    • Datenwörterbucheditor: Die Administrator-Benutzeroberfläche zum Erstellen und Bearbeiten eines Datenwörterbuchs, seiner Eigenschaften und Elemente. In den Ansichten „Definition“ und „Eigenschaften“ können Sie den Wert verschiedener Eigenschaften mit den Datenwörterbuchelementen verknüpfen. Sie können Metadaten mit einem Datenwörterbuch und allen seinen Elementen verknüpfen, indem Sie erweiterte Eigenschaften hinzufügen.

    • Bereich „Datenelemente“: Die Benutzeroberfläche zum Erstellen von DDE und Platzhaltervariablen, die in einer Tabelle oder Baumstruktur angezeigt werden. Hier führen Sie außerdem Live-Suchvorgänge nach dem Anzeigenamen eines DDE aus.

Dienste des Bausteins „Data Dictionary“

Die Dienste des Bausteins „Data Dictionary“ werden als Spring-Beans bereitgestellt. Im Folgenden ist die Liste mit Beans aufgeführt, die im Baustein „Data Dictionary“ bereitgestellt sind:

  • DataDictionaryRegistryService: Dieser Dienst stellt die Vorgänge „Erstellen“, „Aktualisieren“ und „Löschen“ für den Baustein „Data Dictionary“ bereit.

  • DataDictionaryUtilService: Dieser Dienst stellt Dienstprogrammfunktionen für Datenwörterbücher bereit.

  • Expression Evaluation Service: Dieser Dienst ist eine wiederverwendbare Komponente, die die EL-Standardsyntax und -Bibliotheken zur Ausdrucksauswertung verwendet. Diese Komponente verfügt über serverseitige-APIs zur Ausdrucksauswertung auf dem Server und ein clientseitiges Gegenstück zur Auswertung von Ausdrücken auf dem Client.

Back-End-Integrationsebene

Die serverseitige Komponente von Platform Content stellt Vorgänge/APIs für die Interaktion mit dem zugrunde liegenden Repository, in dem Elemente gespeichert sind, zur Verfügung. Die Dienstkomponente des Bausteins „Asset Composer“ enthält APIs für die einzelnen Elemente, die mit den serverseitigen APIs von Platform Content interagieren. Die serverseitige Komponente von Platform Content erleichtert Vorgänge und andere Dienstprogramm-APIs wie das Abrufen von Listen mit Abhängigkeiten von einem Element und das Herunterladen von Inhaltsbytes für ein Element.

Mit dem Baustein „Data Dictionary“ bereitstellen

Zum Entwickeln einer Lösung, bei der ein Datenwörterbuch verwendet wird, werden für gewöhnlich die folgenden Tools eingesetzt:

  1. Datenwörterbucheditor: die Benutzeroberfläche, auf der das Datenwörterbuch, das mit diesem Baustein bereitgestellt wird, erstellt und verwaltet werden kann

  2. Java Development Tools:

    • IDE zum Erstellen von Java/Spring-Projekten

    • ANT-Erstellungstools

  3. LiveCycle-Tools:

    • Adobe® Flash® Builder™

Beispiele für Datenwörterbücher:

Sie können das Datenwörterbuch Ihren Anforderungen entsprechend anpassen. Im technischen Leitfaden zum Baustein „Data Dictionary“ sind die folgenden Beispiele enthalten:

Weitere informationen finden Sie in den Abschnitten unter Grundlegendes zum Baustein „Data Dictionary“.

Baustein „Expression Manager“

Der Baustein „Expression Manager“ ermöglicht die Auswertung von Ausdrücken auf der Server- und der Clientseite. Für die clientseitige Auswertung von Ausdrücken wird die Expression Manager-Client-Bibliothek verwendet, die die Ausdrücke ohne Server-Roundtrip zur Laufzeit auswertet.

Expression Manager verwendet standardmäßig Syntax und Bibliotheken, die in Expression Language (EL) üblich sind, bietet jedoch auch die Möglichkeit, Verbindungen zu anderen Regeldatenbanken herzustellen.

Komponenten des Bausteins „Expression Manager“

Ein Dienst zur Ausdrucksauswertung benötigt zum Abrufen von Werten eine Instanz des Variablen-Resolver. Für einen Ausdruck ist für gewöhnlich ein Function Mapper erforderlich, um Funktionsdefinitionen aus der Bibliothek abzurufen. Für die Verbindung mit einem Datenwörterbuch ist der DDE-Variablen-Resolver erforderlich.

  • Variablen-Resolver: Wird von der Ausdrucksauswertungsbibliothek verwendet, um die Werte von Variablen abzurufen, die in Ausdrücken verwendet werden.

  • Function Mapper: Wird zum Bereitstellen von Definitionen benutzerdefinierter Funktionen verwendet, die in Ausdrücken verwendet werden.

  • DDE-Variablen-Resolver: Wird zum Auflösen von Werten von Datenwörterbuchelementen verwendet.

Zum Baustein „Expression Manager“ gehören zwei Module: die serverseitige und die clientseitige Auswertung von Ausdrücken.

Serverseitige Auswertung von Ausdrücken

Das Modul für die serverseitige Auswertung von Ausdrücken bietet Funktionen zur Auswertung von Ausdrücken auf der Serverseite. Das Kernstück dieses Moduls ist der Expression Evaluator-Dienst. Er stellt APIs zur Auswertung und Validierung von Ausdrücken bereit. Ausdrücke können einzeln oder im Batch-Modus ausgewertet werden. Diese Komponente dient als Wrapper für die JSP EL (die Bibliothek zur Auswertung von Ausdrücken). Die eigentliche Auswertungsaufgabe wird an die Ausdrucksbibliothek delegiert.

Clientseitige Auswertung von Ausdrücken mit Flex

Das Modul zur clientseitigen Auswertung von Ausdrücken mit Flex bietet die Möglichkeit, Ausdrücke in einer Flex-Clientanwendung ohne Server-Roundtrip auszuwerten. Flex Expression Manager kann JSP-EL-kompatible Ausdrücke auswerten. Die IExpressionManager-Schnittstelle gibt Zugang zur clientseitigen Ausdrucksauswertung. Anwendungen, die dies nutzen sollen, müssen einen JSP-EL-kompatiblen Ausdruck übergeben. Der clientseitige Expression Manager benötigt einen Variablen-Resolver und einen Function Mapper zum Auflösen von Variablenreferenzen und Funktionsaufrufen in Ausdrücken.