Hinweis:
Wenn Sie die Optionen für die Lokalisierungsunterstützung wie das Feld „Gebietsschemakarte“ im Scene7 Publishing System einrichten möchten, wenden Sie sich an den technischen Support zu Adobe für Scene7. Oder senden Sie eine E-Mail an s7support@adobe.com und bitten Sie um Hilfe bei der Einrichtung.
Häufig wird das Scene7 Publishing System (SPS) dazu verwendet, die Produktbilder auf e-Commerce-Websites zu verwalten. Internationale Unternehmen haben das Problem, dass Assets für ähnliche Produkte je nach Land ganz anders aussehen. Normalerweise betreffen die Unterschiede nur sehr wenige Bereiche des gesamten Mediums. Es ist unglaublich aufwändig, aufgrund dieser Unterschiede sämtliche Assets für jedes der Länder zu kopieren und nur die Unterschiede zu überschreiben. Dies widerspricht der Metapher von einem Master-Asset. Solche Unterschiede bei Assets können von länderspezifischen Videos mit verschiedenen Audiospuren bis zu minimalen aber wichtigen Unterschieden bei einem Netzkabel reichen, das im Lieferumfang des Produkts enthalten ist. S7 verwendet einen grundlegenden Suchmechanismus. Sie definieren eine Reihenfolge der Asset-Suffixe, in denen Image Server beginnend mit dem erforderlichen Gebietsschema sucht.
So werden Assets lokalisiert
Das Gebietsschema für eine IS-Anfrage (Image Serving) wird mit dem folgenden IS/IR-Befehl (Image Rendering) identifiziert:
locale=
Dieser Befehl akzeptiert eine Zeichenfolge mit der Gebietsschema-ID (locId), bei der die Groß- und Kleinschreibung nicht berücksichtigt werden muss. Bei der Gebietsschema-ID handelt es sich im Allgemeinen um eine Zeichenfolge mit 2-6 Zeichen, die aus Buchstaben und „_“ besteht.
IS unterstützt willkürliche druckbare ASCII-Zeichenfolgen. Der Befehl
locale=
hat eine globale Reichweite. Dies bedeutet, dass er auf die gesamte Abfrage angewendet wird, einschließlich sämtlicher IS- und IR-Abfragen, referenzierter Vorlagen und Bildebenen. Mehrere Gebietsschemas pro Abfrage, wie ein verschiedenes Gebietsschema für jede Ebene, werden nicht unterstützt. Es ist jedoch denkbar, explizite Überschreibvorgänge in verschachtelten Abfragen zuzulassen.
Wenn
locale=
nicht angegeben ist, wird
attribute::DefaultLocale
an die Übersetzungs-Engines weitergegeben. Auf den Wert
locale=
wird eine beschränkte Eingabeprüfung angewendet. Leere Werte des Typs
locale=
sind zulässig. Da
locale=
eine globale Reichweite hat, wird
attribute::DefaultLocale
vom Hauptkatalog für die gesamte Abfrage bereitgestellt.
Zu den Vorteilen der Nutzung von
locale=
und
attribute::DefaultLocale
gehören unter anderem die folgenden:
-
Freigeben von Inhalten für mehrere Gebietsschemas.
-
Zugriff auf Gebietsschema-spezifische Inhalte mit generischen IDs.
-
Zulassen von Flexibilität bei Benennungskonventionen und Verwaltung Gebietsschema-spezifischer Inhalte wie Gebietsschema-Präfix und -Suffix oder Gebietsschema-spezifischer Inhalte in einem separaten Katalog.
-
Unterstützung für direkten Zugriff auf Gebietsschema-spezifische Versionen.
-
Sammelobjekte wie Bildsets können generische Verweise auf möglicherweise Gebietsschema-spezifische Inhalte enthalten.
-
Unterstützt alle von Katalogen verwaltete Inhalte, die unter Umständen lokalisiert werden müssen, einschließlich Bildern, Bildsets, Vignetten, Materialien und Viewer-Konfigurations-Datensätzen.
-
Minimieren von Änderungen an der IPS-Datenbank und IS-Manifestmechanismen.
-
Unterstützung für statische Inhalte wie Videos und Skins wird bei der Implementierung von RFC IS-63 hinzugefügt.
-
Das Standard-Gebietsschema kann konfiguriert werden.
Anwendungsszenarios
Anwendung
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Szenario
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Viewer-Lokalisierung
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Nachdem statische Inhaltskataloge implementiert wurden, wird die Lokalisierung ausschließlich mit dem Parameter
locale=
gesteuert, der an alle durchgeführten IS-Abfragen angehängt wird. Konfigurationsdatensätze, Skins, Splashscreens usw. können über Gebietsschema-spezifische Varianten verfügen. Der korrekte Inhalt wird über IS bereitgestellt, ohne dass der Viewer wissen muss, welche Inhalte lokalisiert sind und wie die entsprechenden IDs lauten.
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Bilder und Videos
|
Internationale Konzerne verwenden häufig eine Mischung aus generischen und Gebietsschema-spezifischen Inhalten. Mit diesem Mechanismus kann ein Verweis auf ein Bild oder Video generisch sein. Und IS stellt die Gebietsschema-spezifischen Inhalte bereit, sofern diese vorhanden sind.
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Bildsätze und Mediensets
|
Das gesamte Bildset kann sich für bestimmte Gebietsschemas unterscheiden, z. B. wenn ein E-Katalog komplett unterschiedlich ist. Dabei wird die Übersetzung vom generischen zum Gebietsschema-spezifischen Bild vom Viewer verwaltet.
Häufig verweisen individuelle IDs in einem generischen Set auf lokalisierte Inhalte. Die meisten Fotos eines Geräts, bis auf das Foto des Bedienfeldes, können beispielsweise in allen Sprachen verwendet werden. IS übersetzt automatisch IDs, sodass keine Gebietsschema-spezifischen Bildsets erstellt werden müssen.
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Implementieren von Asset-Lokalisierung
Scene7 Publishing und Image Serving verfügen über eine Oberfläche, auf der Bilder und statische Inhalte lokalisiert werden können.
Ohne Lokalisierung sieht eine Image Server-URL wie folgt aus:
http://server/is/image/company/image
Mit Lokalisierung wird der Image Server-URL der Parameter
locale=
wie folgt hinzugefügt:
http://server/is/image/company/image?locale=de_DE
Beim Eingang des http-Abrufs beim Image Server wird der Parameter
locale=
über das Feld „localeMap“ in der Gruppe
Einstellungen
>
Anwendungseinstellungen
>
Veröffentlichungseinstellungen
>
Image-Server
>
Lokalisierungsunterstützung
geparst.
Das Feld „Gebietsschemakarte“ enthält eine Liste mit Einträgen, die durch einen senkrechten Strich (|) getrennt sind.
Jeder Eintrag besteht aus einer durch Kommas getrennten Liste von Werten. Der erste Wert ist der Suchwert, der vom Parameter
locale=
weitergegeben wird. Bei den verbleibenden Werten handelt es sich um Suffix-/Ersetzungswerte, die nachfolgend verwendet werden, bis einer davon zu einem vorhandenen Bild führt.
Ob ein Suffixwert oder ein Ersetzungswert angewendet wird, hängt von der Einstellung „Globales Gebietsschema“ in der Gruppe
Einstellungen
>
Anwendungseinstellungen
>
Veröffentlichungseinstellungen
>
Image-Server
>
Lokalisierungsunterstützung
ab.
Hinweis:
Die Einstellung „Globales Gebietsschema“ ist zurzeit nur möglich, wenn Sie sie über die API wählen, nicht über die Oberfläche von Scene7 Publishing System.
Beispiel für ein Suffix
URL
|
localeMap-IDs
|
Ergebnis
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http://server/is/image/company/image?locale=de_DE
|
de_DE,_DE,|fr_FR,_FR,
|
Beachten Sie, dass kein GlobalLocale definiert ist. Der Gebietsschema-Parameter
de_DE
wird mit dem ersten Eintrag in der localeMap abgeglichen. Der erste entsprechende Wert
_DE
wird dem Asset als Suffix angehängt
image_DE
und er wird auf dem Image-Server gesucht. Wenn er auf dem Server gefunden wird, wird er zurückgegeben. Andernfalls wird der zweite Wert „“ als Suffix verwendet, wodurch das Bild selbst zurückgegeben wird.
|
Beispiel für eine Ersetzung
URL
|
GlobalLocale- und localeMap-IDs
|
Ergebnis
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http://server/is/image/company/image-main-01?locale=de_DE
|
GlobalLocale=main
localeMap - de_DE,de,main|fr_FR,fr,main
|
Im Ersetzungsbeispiel oben ist GlobalLocale auf
main
eingestellt. Der Gebietsschema-Parameter
de_DE
wird mit dem ersten Eintrag in der localeMap abgeglichen. Der GlobalLocale-Teilstring wird gefunden und durch den ersten entsprechenden Wert in localeMap ersetzt:
image-de-01
. Wenn er auf dem Image-Server gefunden wird, wird er zurückgegeben. Andernfalls wird der zweite Wert ersetzt, was zu
image-main-01
führt.
|
Wenn in der URL kein Gebietsschema definiert ist, verwendet der Image-Server DefaultLocale, sofern definiert, und wendet es auf die URL an.
Wenn ein unbekannter oder leere Gebietsschema-Parameter mit
locale=
bereitgestellt wird, wird localeMap nach dem leeren Wert „starting with“ durchsucht. Es ist wichtig, diese Option so zu konfigurieren, dass für nicht bekannte Gebietsschemas ein Standard-Gebietsschema angewendet wird.
defaultImage
Der Image-Server versucht nacheinander, die Optionen für das angeforderte Gebietsschema zu verwenden. Wenn keine Übereinstimmung gefunden wird, werden die Gebietsschema-Optionen auf das defaultImage angewendet und die übereinstimmende Version wird zurückgegeben. Deshalb muss entweder jedes Gebietsschema eine Option für das Bild ohne Lokalisierung enthalten oder die lokalisierten defaultImage-Versionen müssen im Scene7 Publishing System verfügbar sein.
Szenarios für die Suche nach der localeMap
Angenommen, Sie möchten die folgenden Gebietsschemas unterstützen:
en, en_us, en_uk, de, de_at, de_de, fr
Sie ordnen diesen Gebietsschemas die folgenden Suffixe
_E
,
_G
und
_F
für Englisch, Deutsch bzw. Französisch zu. Bei allen Beispielen lautet die generische Eingabebild-ID
myImg
.
Standardverhalten bei der Suche nach der localeMap
Die Gebietsschema-IDs werden den entsprechenden Suffixen zugeordnet. Wenn keine Gebietsschema-spezifische ID im Katalog gefunden wird, wird die generische ID verwendet. Beachten Sie die leeren locSuffix-Werte, die der generischen ID zugeordnet sind.
attribute::LocaleMap=en,_E,|en_us,_E,|en_uk,_E,|fr,_F,|de,_D,|de_at,_D,|de_de,_D,
locale=
|
Zu durchsuchende Ausgabe-IDs
|
en,en_us, en_uk
|
myImg_E, myImg
|
de,de_de,de_at
|
myImg_D, myImg
|
fr
|
myImg_F, myImg
|
Alle anderen
|
-
|
Suchen der localeMap bei unbekanntem Gebietsschema
Sie können unbekannte Gebietsschemas bestimmten IDs oder generischen IDs zuordnen. Beispiel: Sie können unbekannte Gebietsschemas den englischen IDs zuordnen oder, wenn diese nicht vorhanden sind, den generischen IDs.
attribute::LocaleMap=en,_E,|en_us,_E,|en_uk,_E,|fr,_F,|de,_D,|de_at,_D,|de_de,_D,|,_E,
locale=
|
Zu durchsuchende Ausgabe-IDs
|
de,de_de,de_at
|
myImg_D,myImg
|
fr
|
myImg_F,myImg
|
Alle anderen
|
myImg_E,myImg
|
Sie können auch ein spezielles locSuffix, z. B. „U“, nur für unbekannte Gebietsschemas verwenden und die Verwendung des Standardbildes erzwingen, wenn kein
_U
vorhanden ist, wie im folgenden Beispiel:
attribute::LocaleMap=en,_E,|en_us,_E,|en_uk,_E,|fr,_F,|de,_D,|de_at,_D,|de_de,_D,|,U
Oder Sie können wie im folgenden Beispiel direkt die generische ID zuordnen:
attribute::LocaleMap=en,_E,|en_us,_E,|en_uk,_E,|fr,_F,|de,_D,|de_at,_D,|de_de,_D,|,
Suchen der localeMap mit einer mehrstufigen Suche
Häufig ist es hilfreich, Gebietsschemas zu gruppieren, z. B. nach den Regionen Europa, Naher Osten und Nordamerika, um so regionalen Standards wie Sonneneinstrahlung zu berücksichtigen. Diesen Effekt erzielen Sie mit einer mehrstufigen Suche.
In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass Sie Sammlungen für die Verwendung in Europa und den USA bzw. im Nahen Osten unterstützen möchten. Beide Sammlungen basieren auf der generischen Bildsammlung und in beiden werden einige Bilder hinzugefügt oder angepasst. Beide Sammlungen werden dann weiter an bestimmte Gebietsschemas angepasst,
m1, m2
für zwei Varianten für den Nahen Osten und
w1, w2,
und
w3
für drei Gebietsschemas für Europa und die USA. Dabei verwenden
w1
und
w3
dieselben Bilder. Unbekannte Gebietsschemas sind nur der generischen Sammlung zugeordnet und haben keinen Zugriff auf Gebietsschema-spezifische Bilder. Die Karte würde wie folgt aussehen:
attribute::LocaleMap=w1,-W,|w2,-W2,-W,|w3,-W,|m1,-M1,-M,|m2,-M2,-M,|,
locale=
|
Zu durchsuchende Ausgabe-IDs
|
w1, w3
|
myImg-W, myImg
|
w2
|
myImg-W2, myImg-W, myImg
|
m1
|
myImg-M1, myImg-M, myImg
|
m2
|
myImg-M2, myImg-M, myImg
|
Alle anderen
|
mylmg
|
Suchen der localeMap über die Suche nach bestimmten IDs
Einige Bildbenennungskonventionen unterstützen unter Umständen keine generischen Bild-IDs. Die generischen IDs aus der Abfrage müssen einer bestimmten ID im Katalog zugeordnet werden. In einigen Fällen ist die exakte spezifische ID jedoch unter Umständen unbekannt.
Ausgehend vom ersten Beispiel könnten die Bilder für alle Sprachen die Suffixe
_1
,
_2
oder
_3
haben. Bilder, die für französische Gebietsschemas spezifisch sind, könnten die Suffixe
_22
oder
_23
haben. Und Bilder, die für die deutschen Gebietsschemas spezifisch sind, könnten die Suffixe
_470
oder
_480
haben.
attribute::LocaleMap=,_1,_2,_3|fr,_22,_23,_1,_2,_3|de,_470,_480,_1,_2,_3|de_at,_470,_480,_1,_2,_3|de_de,_470,_480,_1,_2,_3
locale=
|
Zu durchsuchende Ausgabe-IDs
|
fr
|
myImg_22, myImg_23, myImg_1, myImg_2, myImg_3
|
de, de_at, de_de
|
myImg_470, myImg_480, myImg_1, myImg_2,myImg_3
|
Alle anderen
|
myImg_1, myImg_2, myImg_3
|
Wichtige Überlegungen bei der Implementierung von Lokalisierungsunterstützung
-
Die Lokalisierung ist auf ID-basierte Asset-Abrufe beschränkt und kann nicht für pfadbasierte Asset-Abrufe verwendet werden. Wenn also Videos mit einem Gebietsschema abgerufen werden sollen, müssen sie als Unternehmens-/Asset-ID abgerufen werden, nicht über den vollständigen Pfad zum Video. Dies bedeutet, dass Sie rtmp bei der Lokalisierung nicht verwenden können, da bei dieser Methode nur pfadbasierte Videoabrufe möglich sind.
-
Sie können kein gemischtes Medienset verwenden, das ein einzelnes Video enthält, wenn localeMap aktiv ist. Andernfalls schlägt der Abruf der Set-Inhalte fehl. Im dieses Problem zu umgehen, können Sie einem adaptiven Videoset ein einzelnes Video hinzufügen. Fügen Sie das adaptive Videoset anschließend einem gemischten Medienset hinzu.
-
Bestimmte Abfragen sind nicht lokalisiert. Dies gilt beispielsweise für die Abfrage der Inhalte eines adaptiven Videosets. Wenn Sie also adaptive Videosets mit Lokalisierung verwenden möchten, müssen Sie das adaptive Videoset in einem gemischten Medienset platzieren. Rufen Sie dann den Viewer für gemischte Medien mit dem Parameter
locale=
ab.