Legen Sie die grundlegenden Eigenschaften der Anwendung in der Anwendungsdeskriptordatei fest. Dieser Abschnitt behandelt die Eigenschaften, die für AIR-Anwendungen für den Desktop relevant sind. Die Elemente der Anwendungsdeskriptordatei werden ausführlich unter
AIR-Anwendungsdeskriptordateien
beschrieben.
Erforderliche Version der AIR-Laufzeitumgebung
Geben Sie die für Ihre Anwendung erforderliche Version der AIR-Laufzeitumgebung an, indem Sie den Namespace der Anwendungsdeskriptordatei verwenden.
Der im
application
-Element zugewiesene Namespace bestimmt zu großen Teilen, welche Funktionen Ihre Anwendung nutzen kann. Wenn Ihre Anwendung zum Beispiel den AIR 1.5-Namespace verwendet und der Benutzer AIR 3.0 installiert hat, gilt für Ihre Anwendung das Verhalten von AIR 1.5 (selbst wenn das Verhalten in AIR 3.0 geändert wurde). Nur wenn Sie den Namespace ändern und ein Update veröffentlichen, hat Ihre Anwendung Zugriff auf die neuen Verhaltensweisen und Funktionen. Die wichtigsten Ausnahmen von dieser Regel sind Änderungen an der Sicherheit und am WebKit.
Geben Sie den Namespace mithilfe des xmlns-Attributs des
application
-Stammelements an:
<application xmlns="http://ns.adobe.com/air/application/3.0">
Anwendungsidentität
Verschiedene Einstellungen sollten für jede Anwendung, die Sie veröffentlichen, eindeutig sein. Zu den eindeutigen Einstellungen gehören ID, Name und Dateiname.
<id>com.example.MyApplication</id>
<name>My Application</name>
<filename>MyApplication</filename>
Anwendungsversion
In Versionen vor AIR 2.5 geben Sie die Anwendung im
version
-Element an. Sie können einen beliebigen String verwenden. Die AIR-Laufzeitumgebung interpretiert den String nicht; „2.0“ wird also nicht als höhere Version als „1.0“ angesehen.
<!-- AIR 2 or earlier -->
<version>1.23 Beta 7</version>
In AIR 2.5 und höher, geben Sie die Anwendungsversion im
versionNumber
-Element an. Das
version
-Element kann nicht mehr verwendet werden. Wenn Sie einen Wert für
versionNumber
angeben, verwenden Sie einen Folge von bis zu drei Zahlen, die durch Punkte getrennt sind, zum Beispiel „0.1.2“. Jedes Segment der Versionsnummer kann aus bis zu drei Ziffern bestehen. (Die höchste zulässige Versionsnummer ist also „999.999.999“.) Sie brauchen aber nicht alle drei Segmente der Nummer zu verwenden; „1“ und „1.0“ sind ebenfalls gültige Versionsnummern.
Mit dem
versionLabel
-Element können Sie auch eine Bezeichnung der Version angeben. Wenn Sie eine Versionsbezeichnung hinzufügen, wird diese anstatt der Versionsnummer angezeigt, zum Beispiel in den Installationsdialogfeldern der AIR-Anwendung.
<!-- AIR 2.5 and later -->
<versionNumber>1.23.7<versionNumber>
<versionLabel>1.23 Beta 7</versionLabel>
Eigenschaften des Hauptfensters
Wenn AIR eine Anwendung auf dem Desktop startet, wird ein Fenster erstellt, in das die Haupt-SWF-Datei oder -HTML-Seite geladen wird. AIR verwendet die untergeordneten Elemente des
initialWindow
-Elements, um das anfängliche Erscheinungsbild und Verhalten dieses Anfangsfensters zu steuern.
-
content
– Die Haupt-SWF-Datei der Anwendung im untergeordneten
content
-Element des
initalWindow
-Elements. Wenn Geräte im desktop-Profil Ihr Ziel sind, können Sie eine SWF- oder eine HTML-Datei verwenden.
<initialWindow>
<content>MyApplication.swf</content>
</initialWindow>
Die Datei muss im AIR-Paket enthalten sein (verwenden Sie ADT oder Ihre IDE, um sie hinzuzufügen). Wenn Sie lediglich im Anwendungsdeskriptor auf den Namen der Datei verweisen, wird diese nicht automatisch in das Paket einbezogen.
-
depthAndStencil
– Gibt an, dass der Tiefen- oder Schablonenpuffer verwendet werden soll. Diese Puffer werden normalerweise bei der Arbeit mit 3D-Inhalten verwendet.
<depthAndStencil>true</depthAndStencil>
-
height
– Die Höhe des Anfangsfensters.
-
maximizable
– Ob das System-Fensterdesign zum Maximieren des Fensters verwendet wird.
-
maxSize
– Die zulässige Höchstgröße.
-
minimizable
– Ob das System-Fensterdesign zum Minimieren des Fensters verwendet wird.
-
minSize
– Die zulässige Mindestgröße.
-
renderMode
– In AIR 3 oder neueren Versionen kann der Rendermodus für Desktopanwendungen auf
auto
,
cpu
,
direct
oder
gpu
gesetzt werden. In früheren AIR-Versionen wird diese Einstellung bei Desktopplattformen ignoriert. Die renderMode-Einstellung kann zur Laufzeit nicht mehr geändert werden.
-
auto – im Wesentlichen identisch mit dem cpu-Modus.
-
cpu – Anzeigeobjekte werden gerendert und in den Anzeigespeicher der Software kopiert. StageVideo ist nur verfügbar, wenn ein Fenster im Vollbildmodus angezeigt wird. Stage3D verwendet den Softwarerenderer.
-
direct – Anzeigeobjekte werden von der Laufzeitsoftware gerendert, das Kopieren des gerenderten Bildes in den Anzeigespeicher (Blitting) ist jedoch hardwarebeschleunigt. StageVideo ist verfügbar. Stage3D verwendet Hardwarebeschleunigung, falls möglich. Wenn die Fenstertransparenz den Wert „true“ hat, wird als „Ersatzlösung“ Softwarerendering und Blitting für das Fenster verwendet.
Hinweis:
Um die GPU-Hardwarebeschleunigung von Flash-Inhalten mit AIR für mobile Plattformen zu nutzen, empfiehlt Adobe die Verwendung von renderMode="direct" (d. h. Stage3D) anstatt von renderMode="gpu". Adobe unterstützt und empfiehlt offiziell die folgenden Stage3D-basierten Frameworks: Starling (2D) und Away3D (3D). Weitere Informationen zu Stage3D und Starling/Away3D finden Sie unter
http://gaming.adobe.com/getstarted/
.
-
gpu – falls verfügbar, wird die Hardwarebeschleunigung verwendet.
-
requestedDisplayResolution
– Ob Ihre Anwendung auf MacBook Pro-Computern mit hochauflösendem Bildschirm den
standardmäßigen
oder
hohen
Auflösungsmodus verwenden soll. Der Wert wird auf allen anderen Plattformen ignoriert. Falls der Wert auf
standard
gesetzt ist, wird jedes Bühnenpixel auf dem Bildschirm als vier Pixel dargestellt. Ist der Wert auf
high
gesetzt, entspricht jedes Bühnenpixel einem einzelnen physikalischen Pixel auf dem Bildschirm. Der angegebene Wert wird für alle Anwendungsfenster verwendet. Das Element
requestedDisplayResolution
für AIR-Desktopanwendungen (als untergeordnetes Element des Elements
intialWindow
) kann in AIR 3.6 und höher verwendet werden.
-
resizable
– Ob das System-Fensterdesign zur Größenänderung des Fensters verwendet wird.
-
systemChrome
– Ob das Standardfensterdesign des Betriebssystems verwendet wird. Die systemChrome-Einstellung eines Fensters kann zur Laufzeit nicht geändert werden.
-
title
– Der Titel des Fensters.
-
transparent
– Ob das Fenster im Alphamodus mit dem Hintergrund gemischt wird. Wenn die Transparenz aktiviert ist, kann nicht das System-Fensterdesign verwendet werden. Die Transparenzeinstellung eines Fensters kann während der Laufzeit nicht geändert werden.
-
visible
– Ob das Fenster sichtbar ist, sobald es erstellt wird. Standardmäßig ist das Fenster anfangs nicht sichtbar, sodass Ihre Anwendung ihre Inhalte zeichnen kann, bevor sie sich selbst sichtbar macht.
-
width
– Die Breite des Fensters.
-
x
– Die horizontale Position des Fensters.
-
y
– Die vertikale Position des Fensters.
Desktopfunktionen
Die folgenden Elemente steuern die Desktopinstallations- und -updatefunktionen.
-
customUpdateUI – Ermöglicht es Ihnen, eigene Dialogfelder zum Aktualisieren einer Anwendung bereitzustellen. Bei der Einstellung
false
(Standardvorgabe) werden die standardmäßigen AIR-Dialogfelder verwendet.
-
fileTypes – Gibt an, für welche Dateitypen Ihre Anwendung als Standardanwendung zum Öffnen registriert werden möchte. Wenn bereits eine andere Anwendung als Standardanwendung zum Öffnen für einen Dateityp eingerichtet wurde, überschreibt AIR diese Registrierung nicht. Ihre Anwendung kann diese Registrierung jedoch zur Laufzeit überschreiben, indem die
setAsDefaultApplication()
-Methode des NativeApplication-Objekts verwendet wird. Es empfiehlt sich allerdings, den Benutzer um Erlaubnis zu fragen, bevor die vorhandenen Dateitypzuweisungen überschrieben werden.
Hinweis:
Die Dateitypregistrierung wird ignoriert, wenn Sie eine Anwendung als gekoppeltes Laufzeit-Bundle verpacken (mit dem
-bundle
-Ziel). Um einen bestimmten Dateityp zu registrieren, müssen Sie ein Installationsprogamm erstellen, das die Registrierung ausführt.
-
installFolder – Gibt einen Pfad relativ zum Standardinstallationsverzeichnis zu dem Ordner an, in dem die Anwendung installiert wird. Mit dieser Einstellung können Sie einen benutzerdefinierten Ordnernamen bereitstellen und mehrere Anwendungen in einem gemeinsamen Ordner gruppieren.
-
programMenuFolder – Gibt die Menühierarchie für das Windows-Menü „Alle Programme“ an. Mit dieser Einstellung können Sie mehrere Anwendungen in einem gemeinsamen Menü gruppieren. Wenn kein Menüordner angegeben wird, wird die Anwendungsverknüpfung direkt zum Hauptmenü hinzugefügt.
Unterstützte Profile
Falls Ihre Anwendung nur auf dem Desktop sinnvoll genutzt werden kann, können Sie verhindern, dass sie auf Geräten in einem anderen Profil installiert wird, indem Sie diese Profile aus der Liste der unterstützten Profile ausschließen. Wenn Ihre Anwendung die NativeProcess-Klasse oder native Erweiterungen verwendet, müssen Sie das
extendedDesktop
-Profil unterstützen.
Verwenden Sie das
supportedProfile
-Element nicht im Anwendungsdeskriptor, wird davon ausgegangen, dass Ihre Anwendung alle definierten Profile unterstützt. Um Ihre Anwendung auf eine bestimmte Liste von Profilen zu beschränken, führen Sie die Profile getrennt durch Leerraum auf:
<supportedProfiles>desktop extendedDesktop</supportedProfiles>
Eine Liste der ActionScript-Klassen, die im
desktop
- und
extendedDesktop
-Profil unterstützt werden, finden Sie unter
Fähigkeiten verschiedener Profile
.
Erforderliche native Erweiterungen
Anwendungen, die das
extendedDesktop
-Profil unterstützen, können native Erweiterungen verwenden.
Deklarieren Sie alle nativen Erweiterungen, die die AIR-Anwendung verwendet, im Anwendungsdeskriptor. Das folgende Beispiel zeigt die Syntax für die Angabe von zwei erforderlichen nativen Erweiterungen:
<extensions>
<extensionID>com.example.extendedFeature</extensionID>
<extensionID>com.example.anotherFeature</extensionID>
</extensions>
Das
extensionID
-Element hat denselben Wert wie das
id
-Element in der Erweiterungsdeskriptordatei. Die Erweiterungsdeskriptordatei ist eine XML-Datei mit dem Namen „extension.xml“. Sie ist in der ANE-Datei verpackt, die Sie vom Entwickler der nativen Erweiterung bekommen.
Anwendungssymbole
Auf dem Desktop werden die im Anwendungsdeskriptor definierten Symbole als Symbole für die Anwendungsdatei, die Verknüpfung und das Programmmenü verwendet. Die Anwendungssymbole sollten als Satz von PNG-Bildern in den Formaten 16x16, 32x32, 48x48 und 128x128 Pixel bereitgestellt werden. Sie geben den Pfad zu den Symboldateien im icon-Element der Anwendungsdeskriptordatei an:
<icon>
<image16x16>assets/icon16.png</image16x16>
<image32x32>assets/icon32.png</image32x32>
<image48x48>assets/icon48.png</image48x48>
<image128x128>assets/icon128.png</image128x128>
</icon>
Wenn Sie in einer bestimmten Größe kein Symbol bereitstellen, wird das nächstgrößte Symbol verwendet und passend skaliert. Wenn Sie gar keine Symbole bereitstellen, wird ein Standardsystemsymbol verwendet.
Ignorierte Einstellungen
Anwendungen auf dem Desktop ignorieren Anwendungseinstellungen, die für Funktionen des mobile-Profils gelten. Die folgenden Einstellungen werden ignoriert:
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