4.4 Erstellen einer SQL Server-Datenbank

Sie können eine SQL Server-Datenbank erstellen, in der LiveCycle Laufzeit- und Konfigurationsdaten speichert. Weitere Informationen zum Erstellen einer SQL Server-Datenbank finden Sie in der SQL Server-Dokumentation. LiveCycle unterstützt SQL Server 2005 SP2 und 2008 R2 (Englisch und Japanisch) unter JBoss, WebLogic und WebSphere.

Erstellen Sie eine SQL Server-Datenbank und ein Benutzerkonto, dem Sie DB_OWNER-Berechtigungen zuweisen, das bei der Konfiguration der Datenquelle auf dem Anwendungsserver verwendet werden kann. Informationen zum Erstellen der Datenbank und des Benutzerkontos finden Sie in der SQL Server-Dokumentation.

Für die Konfiguration der Datenquelle für den Anwendungsserver benötigen Sie die folgenden Informationen:

  • Datenbankname

  • Benutzername und Kennwort des SQL Server-Benutzerkontos

  • Hostname oder IP-Adresse des Datenbankservers

  • SQL Server-Anschlussnummer

4.4.1 SQL Server für LiveCycle einrichten

Optimieren Sie SQL Server, bevor Sie die LiveCycle-Datenbank erstellen. Ändern Sie hierzu die folgenden Einstellungen.

4.4.1.1 Arbeitsspeicher erhöhen

Mit den SQL Server-Standardeinstellungen erfolgt die Zuweisung von Arbeitsspeicher nicht optimal. Diese Situation hat signifikante Auswirkungen auf die Leistung bei den meisten Bereitstellungen einer SQL Server-Datenbank.

Hinweis: Dieser Abschnitt wird empfohlen, ist aber optional.
  1. Stellen Sie mithilfe von Microsoft SQL Server Management Studio eine Verbindung zu dem Datenbankserver her, der die LiveCycle-Datenbank aufnehmen soll.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbankserververbindung und wählen Sie Eigenschaften.

  3. Wählen Sie die Seite Arbeitsspeicher und geben Sie in das Feld Minimaler Serverarbeitsspeicher (in MB) einen Wert ein, der der Größe des freien Arbeitsspeichers auf dem Server entspricht.

  4. Starten Sie die SQL Server-Datenbank neu.

4.4.1.2 Prozessorpriorität festlegen

Auf dedizierten Datenbankservern, die für Produktionsinstallationen von LiveCycle empfohlen werden, ist der SQL Server-Prozess so konfiguriert, dass die CPU-Ressourcen des Systems nicht überbeansprucht werden.

Hinweis: Dieser Abschnitt wird empfohlen, ist aber optional.
  1. Stellen Sie mithilfe von Microsoft SQL Server Management Studio eine Verbindung zu dem Datenbankserver her, der die LiveCycle-Datenbank aufnehmen soll.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbankserververbindung und wählen Sie Eigenschaften.

  3. Wählen Sie die Seite Prozessoren und aktivieren Sie SQL Server-Priorität höher stufen.

  4. Starten Sie die SQL Server-Datenbank neu.

4.4.1.3 Wiederherstellungsintervall verlängern

Diese Einstellung gibt den Zeitraum an, den die Bereitstellung nach einem Absturz auf die Wiederherstellung wartet. Die SQL Server-Standardeinstellung ist 1 Minute. Durch das Erhöhen dieser Einstellung wird die Leistung verbessert, da der Server dadurch veranlasst wird, Änderungen seltener aus dem Datenbankprotokoll in die Datenbankdateien zu schreiben. Diese Einstellung hat keinen negativen Einfluss auf das Transaktionsverhalten, jedoch auf die Größe der Protokolldatei, die beim Systemstart zurückgespielt werden muss.

Hinweis: Dieser Abschnitt wird empfohlen, ist aber optional.
  1. Stellen Sie mithilfe von Microsoft SQL Server Management Studio eine Verbindung zu dem Datenbankserver her, der die LiveCycle-Datenbank aufnehmen soll.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datenbankverbindung und wählen Sie Eigenschaften.

  3. Wählen Sie die Seite Datenbankeinstellungen und geben Sie den Wert 5 in das Feld Wiederherstellungsintervall (Minuten) ein.

  4. Starten Sie die SQL Server-Datenbank neu.

4.4.1.4 Integrierte Sicherheit

Hinweis: Diese Konfiguration ist optional.

Wenn Sie SQL Server mit integrierter Sicherheit verwenden, können Sie Ihre SQL Server-Datenbank auf „Gemischter Modus“ oder „Windows-Authentifizierungsmodus“ einstellen. Wenn Sie jedoch den Windows-Authentifizierungsmodus verwenden, müssen Sie die integrierte Sicherheit unter Windows konfigurieren, um eine vertrauenswürdige Verbindung mit SQL Server herzustellen.

4.4.2 Größe der SQL Server-Datenbank bestimmen

Die standardmäßigen Datenbankgrößen, die SQL Server bereitstellt, sind für LiveCycle zu klein. Selbst wenn die Datenbank auf automatische Vergrößerung festgelegt ist, kann es zu unbeabsichtigten Effekten kommen, z. B. einer eingeschränkten Leistung, wenn die Datenbank anwächst, oder einer daraus resultierenden Fragmentierung der Festplatte. Am besten legen Sie die Größe der Datenbank bei ihrer Erstellung vorab fest, damit die Bereitstellungsanforderungen erfüllt werden:

Mittelgroße Bereitstellungen: Umgebungen, in denen der LDAP-Ordner ca. 100.000 Benutzer und ca. 10.000 Gruppen aufweist. Legen Sie Anfangsgröße für die Datenbankdaten auf 1 GB und die automatische Vergrößerung auf 250 MB fest.

Große Bereitstellungen: Umgebungen, in denen der LDAP-Ordner ca. 350.000 Benutzer und mehr als 10.000 Gruppen aufweist. Legen Sie Anfangsgröße für die Datenbankdaten auf 2 GB und die automatische Vergrößerung auf 1 GB fest.

Hinweis: Das Datenbankwachstum ist stets auf eine bestimmte Größe beschränkt. Administratoren müssen die Ressourcenbelegung der LiveCycle-Datenbank überwachen, um sicherzustellen, dass der eingeschränkte Speicherplatz oder der Speicherplatz auf den Datenträgern, auf denen sich die Datenbank befindet, nicht verloren geht.

4.4.3 LiveCycle -Datenbankbenutzer, -schema und -anmeldung erstellen

Sie können jetzt LiveCycle-Datenbankbenutzer, -schema und -anmeldung erstellen.

Wichtig: Stellen Sie sicher, dass beim Erstellen der Datenbankinstanz für LiveCycle die Sortierreihenfolge „SQL_Latin1_General_CP1_CI_AS“ (bzw. „Japanese_CI_AS“, wenn Ihre Datenbank in einer japanischen Umgebung ausgeführt wird) verwendet wird. Bei anderen Sortierungen schlägt die Initialisierung der Datenbank eventuell fehl. Die Sortierreihenfolge für Ihre LiveCycle-Datenbankinstanz kann von der bei der Erstellung der SQL Server-Datenbank verwendeten abweichen.
  1. Klicken Sie in Microsoft SQL Server Management Studio auf Server. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf Datenbank und wählen Sie Neue Datenbank.

  2. Geben Sie den von Ihnen gewählten Namen der Datenbank ein.

    Hinweis: Der Datenbankname ist sehr wichtig, weshalb der gewählte Name in den folgenden Verfahren bei jedem vorhandenen Verweis auf Datenbankname konsistent verwendet werden muss.
  3. (Nur SQL Server 2005) Deaktivieren Sie Volltextindizierung verwenden.

  4. Geben Sie in das Feld für die Anfangsgröße der Datenbankdaten in MB den entsprechenden Wert ein:

  5. Legen Sie das Feld Automatische Vergrößerungfür die Datenbankdaten auf 50 % fest.

  6. Legen Sie die Anfangsgröße für das Datenbankprotokoll auf den entsprechenden Wert fest:

  7. Legen Sie das Feld Automatische Vergrößerungfür das Datenbankprotokoll auf 50 % fest.

  8. Klicken Sie auf OK, um die Datenbank zu erstellen.

4.4.3.1 LiveCycle -Benutzer in SQL Server erstellen

Im folgenden Verfahren steht [Datenbankname] für den Namen, den Sie bei der Erstellung der Datenbank angegeben haben, und [Datenbank-Benutzername] für den Namen, den Sie für den neuen Benutzer angeben müssen.

  1. Verbinden Sie sich in Microsoft SQL Server Management Studio mit dem Datenbankserver, auf dem Sie die LiveCycle-Datenbank erstellt haben.

  2. Klicken Sie auf Server > Sicherheit, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Anmeldungen und wählen Sie Neue Anmeldung.

  3. Geben Sie den Anmeldenamen [Datenbank-Benutzername] ein, wählen Sie dann SQL Server-Authentifizierung und geben Sie ein neues Kennwort ein.

  4. Stellen Sie sicher, dass Ablauf des Kennwortes erzwingen. Benutzer muss das Kennwort bei der nächsten Anmeldung ändern ebenfalls deaktiviert ist.

  5. Belassen Sie die Standarddatenbank auf Master und klicken Sie auf OK.

  6. Klicken Sie auf Server > Datenbanken > [Datenbankname] > Sicherheit, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Schemas und wählen Sie Neues Schema.

  7. Geben Sie in das Feld Schemaname den Wert [Datenbank-Benutzername] ein und klicken Sie auf OK.

  8. Klicken Sie auf Server > Datenbanken > [Datenbankname] > Sicherheit, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Benutzer und wählen Sie Neuer Benutzer aus.

  9. Geben Sie in das Dialogfeld „Neuer Benutzer“ den Anmelde- und Benutzernamen [Datenbank-Benutzername] ein.

  10. Legen Sie das Standardschema auf [Datenbank-Benutzername] fest und klicken Sie auf OK.

    Hinweis: Der Schemaname sollte mit [Datenbank-Benutzername] übereinstimmen.
  11. (SQL Server 2008 R2) Wählen Sie im Abschnitt Schemas im Besitz dieses Benutzers das Schema [Datenbankbenutzername].

  12. Klicken Sie auf Server > Datenbanken > [Datenbankname] > Sicherheit, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Schema [Datenbank-Benutzername] und wählen Sie Eigenschaften > Berechtigungen.

    1. Klicken Sie unter „Benutzer“ oder „Rollen“ auf Suchen, geben Sie [Datenbank-Benutzername] ein, und klicken Sie auf OK.

    2. Erteilen Sie auf der Registerkarte Explizit die folgenden Berechtigungen:
      • Ändern

      • Einfügen

      • Referenz

      • Auswählen

      • Aktualisieren

      • Löschen

    3. Klicken Sie auf OK.

  13. Klicken Sie auf Server > Datenbanken > [Datenbankname], klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Schema [Datenbank-Benutzername] und wählen Sie Eigenschaften > Eigenschaften.

    1. Erteilen Sie auf der Registerkarte Explizit Berechtigungen für „Tabelle erstellen“, „Ansicht erstellen“ und Verbinden“.

    2. Klicken Sie auf OK.

4.4.3.2 LiveCycle -Benutzer mit der Datenbank verknüpfen

Nach dem Erstellen des LiveCycle-Benutzers verknüpfen Sie ihn mit der ELiveCycle-Datenbank.

  1. Klicken Sie auf Sicherheit > Anmeldungen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf [Datenbank-Benutzername] und wählen Sie Eigenschaften.

  2. Legen Sie unter „Anmeldungseigenschaften“ auf der Seite „Allgemein“ für die Standarddatenbank des Benutzers [Datenbankname] fest.

  3. Wählen Sie die Seite Benutzerzuordnung und vergewissern Sie sich im Abschnitt „Benutzer, die dieser Anmeldung zugeordnet sind“, dass [Datenbankname] ausgewählt, Benutzer auf [Datenbank-Benutzername] festgelegt und Standardschema auf [Datenbank-Benutzername] festgelegt ist.

  4. Stellen Sie sicher, dass in der Tabelle „Benutzer, die dieser Anmeldung zugeordnet sind“ der Eintrag [Datenbankname] ausgewählt ist und in der Tabelle Mitgliedschaft in Datenbankrollen für[Datenbankname] der Eintrag öffentlich ausgewählt ist, und klicken Sie auf OK.

4.4.3.3 Isolationsstufe für die LiveCycle -Datenbank festlegen

LiveCycle erfordert für die Behandlung von Datenbankblockierungen, wenn lang andauernde Transaktionen gleichzeitig mit zahlreichen kürzeren Lesevorgängen stattfinden, eine bestimmte Isolationsstufe.

Wichtig: Sie müssen die Isolationsstufe für MS SQL Server, um Datenbankblockierungen zu vermeiden.
  1. Klicken Sie auf Datenbanken, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf [Datenbankname] und wählen Sie Neue Abfrage aus.

    Hinweis: [Datenbankname] entspricht dem Namen, den Sie beim Erstellen der Datenbank angegeben haben.
  2. Geben Sie in das Feld „Abfrage“ den folgenden Text ein:

    ALTER DATABASE [database_name] 
    SET READ_COMMITTED_SNAPSHOT ON 
    GO
  3. Klicken Sie auf Ausführen. Im Meldungsfeld wird eine Antwort angezeigt.