Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie für LiveCycle

Nachdem Sie ermittelt haben, wie LiveCycle verwendet wird, bestimmen Sie die Art und Häufigkeit der zu sichernden Dateien sowie das zur Verfügung stehende Sicherungszeitfenster.

Wichtig: Wie es auch bei allen anderen Aspekten Ihrer LiveCycle-Implementierung der Fall ist, muss Ihre Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie in einer Entwicklungs- oder Testumgebung entwickelt und getestet werden, bevor sie in der Produktion zum Einsatz kommt. So wird sichergestellt, dass die gesamte Lösung wie erwartet und ohne Datenverlust funktioniert.

Adobe Experience Manager (AEM) ist ein wichtiger Bestandteil von LiveCycle. Daher müssen Sie AEM mit der LiveCycle-Sicherung ebenso synchronisieren wie Correspondence Management Solution und Dienste, wie beispielsweise Forms Manager, die auf im AEM-Teil von LiveCycle gespeicherten Daten basieren. Um Datenverlust vorzubeugen, müssen die LiveCycle-spezifischen Daten so gesichert werden, dass GDS und AEM (Repository) mit Datenbankverweisen übereinstimmen. Die Datenbank, GDS, AEM und die Stammordner für Inhalte müssen auf einem Computer mit denselben DNS-Namen wie das Original wiederhergestellt werden.

Sicherungsarten

Die LiveCycle-Sicherungsstrategie umfasst zwei Sicherungsarten:

Systemabbild:
Eine vollständige Systemsicherung, mit deren Hilfe Sie den Inhalt Ihres Computers wiederherstellen können, sollte die Festplatte oder der gesamte Computer ausfallen. Eine Systemabbildsicherung ist nur vor der Bereitstellung von LiveCycle in der Produktionsumgebung erforderlich. Interne Unternehmensrichtlinien bestimmen anschließend, wie häufig Systemabbildsicherungen erforderlich sind.

LiveCycle-spezifische Daten:
Anwendungsdaten befinden sich in der Datenbank, im globalen Dokumentenspeicher (GDS) und dem AEM-Repository und müssen in Echtzeit gesichert werden. Der globale Dokumentenspeicher ist ein Ordner zum Speichern dauerhaft in einem Prozess genutzter Dateien. Diese Dateien können PDFs, Richtlinien und Formularvorlagen beinhalten.
Hinweis: Wenn Content Services (nicht mehr unterstützt) installiert ist, sichern Sie auch das Stammordner für Inhalte. (Siehe Stammordner für Inhalte (nur Content Services).)

In der Datenbank werden Formularartefakte, Dienstkonfigurationen, Prozesszustände und Datenbankverweise auf Dateien im globalen Dokumentenspeicher gespeichert. Wenn Sie die Dokumentenspeicherung in der Datenbank aktiviert haben, werden permanente Daten und Dokumente im globalen Dokumentenspeicher ebenfalls in der Datenbank gespeichert. Die Datenbank kann mithilfe der folgenden Methoden gesichert und wiederhergestellt werden:

  • Snapshot-Sicherungsmodus gibt an, dass sich das LiveCycle-System entweder für unbegrenzte Zeit oder für eine angegebene Anzahl von Minuten im Sicherungsmodus befindet, nach deren Ablauf der Sicherungsmodus nicht mehr aktiv ist. Um den Snapshot-Sicherungsmodus zu starten bzw. zu beenden, können Sie die folgenden Optionen verwenden. Nach einem Wiederherstellungsszenario darf der Snapshot-Sicherungsmodus nicht aktiviert werden.

    • Verwenden Sie die Seite „Sicherungseinstellungen“ in Administration Console. Um in den Snapshot-Modus zu wechseln, aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Im abgesicherten Sicherungsmodus arbeiten“. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen, um den Snapshot-Modus zu beenden.

    • Verwenden Sie das LCBackupMode-Skript (siehe Datenbank, GDS, AEM-Repository sowie Stammordner für Inhalte sichern). Zum Beenden des Snapshot-Sicherungsmodus legen Sie im Skriptargument den continuousCoverage-Parameter auf false fest oder verwenden Sie die Option leaveContinuousCoverage.

    • Verwenden Sie die bereitgestellte Sicherungs-/Wiederherstellungs-API (siehe LiveCycle API-Referenz).

  • Der kontinuierliche Sicherungsmodus gibt an, dass das System stets im Sicherungsmodus ist, wobei eine neue Sicherungsmodussitzung ausgelöst wird, sobald die vorherige Sitzung freigegeben wurde. Beim kontinuierlichen Sicherungsmodus gibt es kein Zeitlimit. Wenn das bereitgestellte LCBackupMode-Skript oder die APIs aufgerufen werden, um den kontinuierlichen Sicherungsmodus zu beenden, wird eine neue kontinuierliche Sicherungsmodussitzung gestartet. Dieser Modus eignet sich zur Unterstützung fortlaufender Sicherungen und ermöglicht zugleich das Entfernen alter und nicht benötigter Dokumente aus dem globalen Dokumentenspeicher. Der kontinuierliche Sicherungsmodus wird nicht über die Seite „Sicherung und Wiederherstellung“ unterstützt. Nach einem Wiederherstellungsszenario ist der kontinuierliche Sicherungsmodus weiter aktiv. Sie können den kontinuierlichen Sicherungsmodus mithilfe des bereitgestellten LCBackupMode-Skripts mit der Option leaveContinuousCoverage deaktivieren.

Hinweis: Durch Beenden des kontinuierlichen Sicherungsmodus wird unmittelbar eine neue Sicherungsmodussitzung ausgelöst. Wenn Sie den kontinuierlichen Sicherungsmodus vollständig deaktivieren möchten, verwenden Sie die Option leaveContinuousCoverage im Skript. Damit wird die vorhandene Sicherungssitzung überschrieben. Im Snapshot-Modus können Sie den Sicherungsmodus wie gewohnt beenden.

Zum Vermeiden von Datenverlusten müssen die LiveCycle-spezifischen Daten so gesichert werden, dass Dokumente im Ordner des globalen Dokumentenspeichers und im Stammordner für Inhalte in Korrelation zu Datenbankverweisen stehen.

Wichtig: Wenn der globale Dokumentspeicher im Dateisystem und nicht in der Datenbank gespeichert wird, führen Sie die Datenbanksicherung vor der Sicherung des globalen Dokumentspeichers durch.

Besondere Überlegungen zur Sicherung und Wiederherstellung

Verwenden Sie die folgenden Richtlinien, wenn Sie LiveCycle in einer anderen Umgebung aufgrund der folgenden Änderungen wiederherstellen müssen:

  • Änderungen der IP-Adresse, des Hostnamens oder Anschlusses des LiveCycle-Servers

  • Änderungen des Laufwerkbuchstabens oder Ordnerpfades

  • Änderungen an einem anderen Datenbankhost, Anschluss oder Namen

In der Regel werden solche Szenarien durch Hardwarefehler des Servers, der als Host für den Anwendungsserver, Datenbankserver oder LiveCycle-Server dient, verursacht. Zusätzlich zu den LiveCycle-spezifischen Konfigurationen, die in diesem Abschnitt beschrieben werden, sollten Sie außerdem die notwendigen Änderungen für andere Teile der LiveCycle-Bereitstellung, z. B. Lastenausgleich und Firewalls, vornehmen, wenn sich der Hostname oder die IP-Adresse eines LiveCycle-Servers ändert.

Was nicht änderbar ist

Sie können zwar den Datenbankserver und viele andere Parameter ändern, nicht jedoch den Typ des Anwendungsservers und der Datenbank, wenn Sie LiveCycle aus einer Sicherung wiederherstellen. Wenn Sie beispielsweise eine LiveCycle-Sicherung wiederherstellen, können Sie nicht den Anwendungsserver von JBoss in WebLogic oder die Datenbank von Oracle in DB2 ändern. Zusätzlich muss das wiederhergestellte LiveCycle dieselben Dateisystempfade, z. B. den Ordner für Schriftarten, verwenden.

Neustart nach einer Wiederherstellung

Bevor Sie den LiveCycle-Server nach einer Wiederherstellung neu starten, führen Sie folgende Schritte aus:

  1. Starten Sie das System im Wartungsmodus.

  2. Führen Sie folgende Schritte aus, um sicherzustellen, dass Forms Manager im Wartungsmodus mit LiveCycle synchronisiert wird:

    1. Wechseln Sie zu http://<server>:<port>/lc/fm und melden Sie sich mit Ihren Administrator-/Passwort-Anmeldeinformationen.

    2. Klicken Sie rechts oben auf den Namen des Benutzers (in diesem Fall „Super Administrator“).

    3. Klicken Sie auf Admin-Optionen.

    4. Klicken Sie auf Start, um Elemente im Repository zu synchronisieren.

  3. In einer Clusterumgebung muss sich der Master-Knoten (in Bezug auf AEM) vor den Slave-Knoten befinden.

  4. Stellen Sie sicher, dass keine Prozesse aus internen oder externen Quellen, z. B. dem Internet, SOAP oder EJB-Prozessinitiatoren, initiiert werden, bis der normale Betrieb des Systems überprüft wurde.

Wenn die LiveCycle-Hauptdatenbank verschoben oder geändert wird, lesen Sie die entsprechenden Installationshandbücher für Ihren Anwendungsserver, um Informationen zur Aktualisierung der Datenbankverbindungsinformationen für die LiveCycle-Datenquellen IDP_DS und EDC_DS zu finden.

LiveCycle-Hostnamen oder IP-Adresse ändern

In einem Cluster müssen Sie die Cache-Locator-Konfiguration aktualisieren, wenn Sie TCP-Zwischenspeicherung anstelle von UDP verwenden. Siehe „Konfigurieren des Zwischenspeicherungs-Locators (nur Zwischenspeicherung unter Verwendung von TCP)“ im Konfigurationshandbuch für Ihren Anwendungsserver.

LiveCycle-Knotendatei-Systempfade ändern

Wenn Sie die Dateisystempfade für einen eigenständigen Knoten ändern, müssen Sie die entsprechenden Referenzen in Voreinstellungen, anderen Systemkonfigurationen, benutzerdefinierten Anwendungen und bereitgestellten LiveCycle-Anwendungen aktualisieren. Andererseits müssen für ein Cluster alle Knoten dieselbe Dateisystempfad-Konfiguration verwenden. Sie müssen den Ordner des globalen Dokumentenspeichers (GDS) festlegen und sicherstellen, dass es auf eine Kopie des wiederhergestellten GDS verweist, die mit der wiederhergestellten Datenbank synchronisiert ist. Das Festlegen des GDS-Pfades ist wichtig, da der GDS Daten enthalten kann, die beim Neustart von Anwendungsservern bestehen bleiben sollen.

In einer Clusterumgebung muss die Konfiguration des Dateisystempfads des Repositorys für alle Clusterknoten vor der Sicherung und nach der Wiederherstellung gleich sein.

Verwenden Sie das LCSetGDS-Skript im Ordner [LiveCycle-Stammordner]\sdk\misc\Foundation\SetGDSCommandline, um den GDS-Pfad festzulegen, nachdem Sie die Dateisystempfade geändert haben. Einzelheiten finden Sie in der ReadMe.txt-Datei im selben Ordner. Wenn der alte GDS-Ordnerpfad nicht verwendet werden kann, muss das LCSetGDS-Skript verwendet werden, um den neuen Pfad für den GDS festzulegen, bevor Sie LiveCycle starten.

Wichtig: Dies ist der einzige Umstand, unter dem dieses Skript zum Ändern des Speicherorts für den Ordner des globalen Dokumentenspeichers verwendet werden sollte. Verwenden Sie zum Ändern des Speicherorts für den Ordner des globalen Dokumentenspeichers während der Ausführung von LiveCycle Administration Console. (Siehe Konfigurieren allgemeiner LiveCycle-Einstellungen.)

Nach dem Festlegen des GDS-Pfades starten Sie den LiveCycle-Server im Wartungsmodus und verwenden Sie Administration Console, um die verbleibenden Dateisystempfade für den neuen Knoten zu aktualisieren. Wenn Sie sich vergewissert haben, dass alle notwendigen Konfigurationen aktualisiert sind, starten Sie LiveCycle neu und testen Sie die Anwendung.