Arbeiten mit Tabellen in strukturierten Dokumenten

Erfahren Sie, wie Sie in FrameMaker mit Tabellen in strukturierten Dokumenten arbeiten, und lernen Sie Elemente und Formatierungen sowie DITA-Unterstützung kennen.

Strukturierte Tabellen sind in vielerlei Hinsicht mit unstrukturierten Tabellen vergleichbar. Die Elementdefinitionen für die Tabelle bestimmen die Struktur der Tabelle. Beim Einfügen einer Tabelle werden gleichzeitig einige Zeilen- und Zellenelemente eingefügt, in die Sie Inhalte eingeben können.

Elemente für strukturierte Tabellen und Tabellenteile

Eine Tabelle und ihre Bestandteile (wie Titel, Zeilen und Zellen) werden jeweils als ein Element dargestellt. Diese Elemente können Sie in der Strukturansicht anzeigen und bearbeiten.

Figure 1. Tabellen und Tabellenteilelemente
Tabelle und ihre Teile, in FrameMaker als Elemente dargestellt

Beim Einfügen eines Tabellenelements werden einige Tabellenteile automatisch eingefügt. Als Richtlinie für das Erstellen der restlichen Tabelle kann der Elementkatalog dienen. Die hinzuzufügenden Tabellenteile können auch eine Anfangsstruktur aufweisen, z. B. enthält ein neues Zeilenelement Zellenelemente. Die Anfangsstruktur für dieses Element wird durch Inhaltsregeln für Tabellen und Tabellenteilelemente definiert.

Eine Tabelle kann auch als Leerzellen definierte Zellen enthalten. In diese Zellen können keine gültigen Werte eingegeben werden. Das Element einer Leerzelle beschreibt die Verwendung der Zelle; mögliche Bezeichnungen sind z. B. „LeereKopfzeile“ oder „LeereZelle“.

Formatierung strukturierter Tabellen

Das Erscheinungsbild einer strukturierten Tabelle wird von deren Tabellenformat, verschiedenen Einstellungen im Menü „Tabelle“ und von Absatzstilen für Text bestimmt.

Tabellenformate

Ein Tabellenformat steuert Abstand, Einzug und Ausrichtung einer Tabelle in einer Spalte, die Anfangsposition auf einer Seite, die Position des Titels, die Standardränder für Zellen, die Richtung der automatischen Nummerierung in Zellen sowie die Standardlineatur und Schattierung. Ein Dokument speichert die Tabellenformate in einem Tabellenformatkatalog.

Die Formatregeln für ein Tabellenelement schlagen mitunter ein bestimmtes Tabellenformat vor. Sie können der Tabelle jederzeit ein anderes Format zuweisen. Die Änderung gilt nicht als irreguläre Formatzuweisung.

Durch das Ändern des Tabellenformats wird die Tabelle jedoch ungültig, wenn durch das Format ein Titel hinzugefügt wird und die Inhaltsregeln der Tabelle dies nicht zulassen.

Befehle im Menü „Tabelle“

Das Menü „Tabelle“ enthält Befehle zum Drehen und Verbinden von Zellen, Ändern der Zellenhöhe und der Seitenumbrüche, zum Hinzufügen von Zeilen und Spalten und zur Anwendung von spezieller Lineatur und Schattierung auf Zellen. Diese Einstellungen haben Vorrang vor dem Tabellenformat für bestimmte Zellen.

Alle Befehle des Menüs „Tabelle“ lassen sich in einer strukturierten Tabelle verwenden. Die Befehle verursachen keine irregulären Formatzuweisungen und beeinflussen (mit Ausnahme von Zeilen und Spalten einfügen) die Struktur der Tabelle nicht.

Absatzstil

Absatzstile definieren Schriften, Zeilenabstände und andere Eigenschaften für Text in den Zellen und im Titel. Tabellenteilelemente können bestimmte Absatzstile festlegen.

DITA-Unterstützung für Tabellen

DITA-Themen unterstützen zwei Tabellentypen. Das Element <table> verwendet das OASIS Exchange-Tabellenmodell (früher als CALS-Tabellenmodell bezeichnet). Die OASIS-Tabelle unterstützt das Koppeln mehrerer Zeilen oder Spalten für besondere Layout- oder Organisationsanforderungen und stellt zahlreiche Steuerungen für die Anzeigeeigenschaften der Daten und auch der Tabellenstruktur selbst bereit.

Das Element <table> organisiert willkürlich komplexe Beziehungen von Tabelleninformationen. Dieses Standard-Tabellen-Markup ermöglicht das Koppeln von Spalten oder Zeilen und Tabellenbeschriftungen bzw. Beschreibungen. Ein optionaler Titel, der innerhalb des Tabellenelements zulässig ist, stellt eine Beschriftung zum Beschreiben der Tabelle bereit.

Die DITA-Tabelle basiert auf dem OASIS Exchange Table Model, erweitert durch DITA-Attribute, die Spezialisierung, Inhaltsreferenzen und andere DITA-Verarbeitungsoptionen ermöglichen Zudem enthält die Tabelle ein <desc>-Element, das die Tabellenbeschreibung, vergleichbar mit der Abbildungsbeschreibung, aktiviert.

In DITA-Tabellen wird anstelle des Attributs „expanse“ anderer DITA-Elemente das Attribut „pgwide“ verwendet, um dem OASIS Exchange Table Model zu entsprechen. Dieses Attribut weist eine ähnliche Semantik auf (1=Seitenbreite; 0=auf Druckfahnen- oder Spaltengröße ändern).

Note: Das Attribut „scale“ stellt eine stilistische Markup-Eigenschaft dar, die (vorläufig) in Tabellen aus Legacy-Gründen beibehalten wird. Durch externe Style Sheets dürfte die Abhängigkeit von diesem Attribut zurückgehen. Verwenden Sie das Attribut „scale“ möglichst nicht in Ihren Themen.

Die andere Tabellenstruktur in DITA wird als <simpletable> bezeichnet Wie der Name besagt, ist sie strukturell weniger komplex als die OASIS-Tabelle und kann als einfache, reguläre Tabelle verwendet werden, bei der eine strikte Überwachung der Formatierung nicht erforderlich ist. Simpletable dient hauptsächlich zum Beschreiben von Datenlisten mit regulären Kopfzeilen wie Rufnummernverzeichnisse, Konfigurationsdaten für Anzeigeadapter oder API-Eigenschaften.