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Importieren und Interpretieren von Footage-Elementen

Importierte Dateien und Footageelemente

Sie importieren Quelldateien in ein Projekt als Footageelemente und verwenden diese als Quellen für Ebenen. Dabei kann eine Datei die Quelle für mehrere Footageelemente gleichzeitig sein, von denen jedes eigene Interpretationseinstellungen haben kann. Jedes Footageelement kann wiederum als Quelle für eine oder mehrere Ebenen dienen. Sammlungen mit mehreren Ebenen werden in einer Komposition bearbeitet.

Footage-Elemente werden hingegen meist im Bedienfeld „Projekt“ bearbeitet. Im Bedienfeld „Footage“ kannst du das Footage bewerten und einfache Bearbeitungsaufgaben erledigen, z. B. die Dauer eines Footage-Elements verringern.

Du kannst die Arten von Dateien, Dateisammlungen oder Dateikomponenten als Quellen für einzelne Footage-Elemente importieren, darunter Filmdateien, Standbilddateien, Standbildsequenzen und Audiodateien. Sie können in After Effects sogar selbst Footageelemente wie Farbflächen und Unterkompositionen erstellen. Footageelemente können jederzeit in ein Projekt importiert werden.

Wenn Sie Dateien importieren, kopiert After Effects nicht die Bilddaten als solche in das Projekt, sondern erstellt einen Verweis (Link) auf die Quelle des Footageelements. So bleiben die Projektdateien relativ klein.

Durch das Löschen, Umbenennen oder Verschieben einer importierten Quelldatei heben Sie den Verweis auf diese Datei auf. Ist ein Verweis nicht mehr intakt, wird der Name der Quelldatei im Bedienfeld „Projekt“ kursiv und in der Spalte Dateipfad als nicht gefunden angegeben. Wenn das Footage-Element zur Verfügung steht, können Sie den Verweis wiederherstellen, indem Sie auf das Element doppelklicken und die Datei erneut auswählen.

Hinweis:

Du kannst nach Footage-Elementen suchen, deren Quellelemente fehlen, indem du im Suchfeld des Bedienfelds „Projekt“ fehlt eingibst. Erfahre mehr über die Suche und Filterung in den Bedienfeldern Zeitleiste, Projekt sowie Effekte und Vorgaben.

Um die Renderzeit zu verkürzen und die Performance zu verbessern, sollten Sie Footage vor dem Importieren in After Effects vorbereiten. So empfiehlt es sich beispielsweise häufig, ein Standbild in Photoshop zu skalieren oder zu beschneiden, bevor du es in After Effects importierst, anstatt diese Schritte in After Effects durchzuführen. Es ist besser, eine Änderung nur einmal in Photoshop vorzunehmen, als After Effects dazu zu zwingen, die gleiche Änderung viele Male pro Sekunde durchzuführen – einmal für jeden Frame, in dem das Bild vorkommt.

Um Zeit zu sparen und die Größe und Komplexität eines Projekts zu minimieren, sollten Sie ein Quellelement als einzelnes Footageelement importieren und es dann mehrfach in einer Komposition einsetzen. Mitunter ist es jedoch nützlich, ein Footage-Element zu duplizieren und unterschiedlich zu interpretieren. Sie können beispielsweise dasselbe Footage mit zwei verschiedenen Frame-Raten verwenden.

Wenn du ein Footage-Element, das in einem Projekt verwendet wird, mithilfe einer anderen Anwendung änderst, treten die Änderungen in After Effects in Kraft, sobald du das Projekt das nächste Mal öffnest oder das Footage-Element auswählst und Datei (Windows) bzw. „Ablage“ (macOS) > Footage neu laden auswählst.

Um das Quell-Footage-Element einer Ebene durch ein anderes Footage-Element zu ersetzen, ohne dabei Änderungen der Ebeneneigenschaften rückgängig zu machen, wähle die Ebene aus und ziehe dann das neue Footage-Element bei gedrückter Alt-Taste (Windows) bzw. Wahltaste (macOS) auf die Ebene im Bedienfeld „Zeitleiste“.

Um alle Instanzen ausgewählter Footage-Elemente durch ein anderes Footage-Element zu ersetzen, markiere Footage-Elemente im Bedienfeld „Projekt“ und ziehe das neue Footage-Element bei gedrückter Alt-Taste (Windows) oder Wahltaste (macOS) auf ein markiertes Footage-Element im Bedienfeld „Projekt“.

Beim Importieren von Video- und Audiodateien in bestimmten Formaten verarbeitet und speichert After Effects Versionen dieser Elemente zwischen, auf die es bei der Erstellung von Vorschauen rasch zugreifen kann. Dieses Caching steigert die Leistung bei Vorschauen erheblich, da die Video- und Audioelemente nicht für jede Vorschau neu verarbeitet werden müssen. 

Natives Codieren und Decodieren von QuickTime-Dateien

After Effects kann QuickTime-Dateien (.mov) mit den GoPro CineForm-Codecs unter macOS und Windows nativ decodieren und codieren. Dies bedeutet, dass du keine zusätzlichen Codecs installieren musst, um diese Dateien zu erstellen und zu verwenden.

In MOV verfügt After Effects über native Importunterstützung für die folgenden nicht komprimierten Formate:

  • DV, IMX, MPEG2, XDCAM, h264, JPEG, Avid DNxHD, Avid DNxHR, Apple ProRes, AVCI und GoPro CineForm

Native Exportunterstützung ist für die folgenden nicht komprimierten Formate verfügbar:

  • Avid DNxHD, Avid DNxHR, DV und GoPro CineForm
Hinweis:

Da After Effects viele Codecs (oben aufgeführt) nativ importieren und exportieren kann, ist QuickTime unter Windows nicht erforderlich. 

Unterstützte Importformate

Manche Dateinamenerweiterungen, z. B. MOV, AVI, MXF, FLV und F4V stehen für Container-Dateiformate und nicht für ein bestimmtes Audio-, Video- oder Bilddatenformat. Containerdateien können Daten enthalten, die durch verschiedene Komprimierungs- und Kodierungsschemas kodiert wurden. After Effects kann diese Containerdateien zwar importieren, aber ob die darin enthaltenen Daten ebenfalls importiert werden können, hängt davon ab, welche Codecs (genauer gesagt: Decoder) installiert sind.

Durch Installation zusätzlicher Codecs können Sie die Bandbreite der Dateitypen erweitern, die in After Effects importiert werden können. Viele Codecs müssen auf Betriebssystemebene (Windows oder macOS) installiert werden und fungieren innerhalb der Formate von QuickTime oder Video für Windows als Komponente. Weitere Informationen zu Codecs, die mit den von Ihren Geräten oder Anwendungen erstellten Dateien interagieren, erhalten Sie bei dem Hersteller Ihrer Hard- oder Software.

Bei einigen Dateitypen musst du zusätzliche Import-Plug-ins installieren, um sie importieren und verwenden zu können.

In Adobe Premiere Pro können viele Formate erfasst und importiert werden, für die After Effects keine native Unterstützung bietet. Sie haben vielfältige Möglichkeiten, Daten aus Adobe Premiere Pro nach After Effects zu übertragen. Weitere Informationen zum Arbeiten mit Adobe Premiere Pro und After Effects.

Hinweis:
  • After Effects kann zudem EIZ-Dateien lesen, die importierten EI-Dateien entsprechen. Weitere Informationen zum Importieren und Verwenden von 3D-Dateien aus anderen Anwendungen.
  • Manche MPEG-Datenformate sind in Container-Formaten mit Dateinamenerweiterungen gespeichert, die von After Effects nicht erkannt werden. Beispiele sind .vob und .mod. In einigen Fällen können diese Dateien in After Effects importiert werden, indem man die Dateinamenerweiterung in eine Erweiterung ändert, die von After Effects erkannt wird. Eine Kompatibilität kann jedoch aufgrund von Unterschieden in der Implementierung in diesen Container-Formaten nicht garantiert werden.
  • Informationen zu MPEG-Formaten findest du auf der MPEG-Website.
  • Bevor du mit QuickTime arbeitest, solltest du die Warnung lesen, die im April 2016 vom United States Computer Emergency Readiness Team herausgegeben wurde. Diese Warnung empfiehlt, dass Windows-Benutzerinnen und Benutzer Apple QuickTime von ihren Computern entfernen.
  • R3D-Dateien werden als Dateien mit 32-Bit-Farben in einem nicht linearen HDTV (Rec. 709)-Farbraum betrachtet. Bei den RED R3D-Quelleinstellungen für die Farbanpassung werden zu helle Farben nicht beibehalten. Bei Farbanpassungen in After Effects werden zu helle Farben beibehalten, wenn 32-Bit-Farben (Farben pro Kanal) verwendet werden. Um eine Beschneidung zu verhindern, bearbeite die Belichtung in After Effects und nicht in der Phase der Footage-Interpretation im RED R3D-Dialogfeld für die Quelleinstellungen.
  • After Effects kann Sony XDCAM HD-Elemente importieren, wenn diese in MXF-Dateien aufgezeichnet wurden. After Effects kann keine XDCAM HD-Objekte im IMX-Format importieren. After Effects kann Sony XDCAM EX-Objekte importieren, die als Essenzdateien mit der Dateinamenerweiterung „.mp4“ in einem BPAV gespeichert sind. 
  • SWF-Dateien werden mit einem Alphakanal importiert. Audiodaten werden nicht beibehalten. Interaktiver Inhalt und Animation per Skript werden nicht beibehalten. Durch Keyframes definierte Animation im Hauptfilm der obersten Ebene wird beibehalten.

Importieren von Footage-Elementen

Du kannst Mediendateien mithilfe des Dialogfelds „Importieren“ oder durch Ziehen in das Projekt importieren. Importierte Footage-Elemente werden im Bedienfeld „Projekt“ angezeigt.

Angenommen, das Dialogfeld Footage interpretieren wird nach dem Import eines Footage-Elements angezeigt. In diesem Fall enthält es einen nicht unbenannten Alphakanal und du musst eine Alphakanal-Interpretationsmethode oder Ermitteln auswählen, damit After Effects bestimmen kann, wie er interpretiert wird. Weitere Informationen zu Alphakanal-Interpretation: integriert oder direkt.

Importieren von Footage-Elementen mithilfe des Dialogfelds „Importieren“

  1. Wähle Datei > Import > Datei oder Datei > Import > Mehrere Dateien aus. Du kannst auch auf einen leeren Bereich des Bedienfelds „Projekt“ doppelklicken.

    Wenn du Mehrere Dateien importieren auswählst, kannst du den nächsten Schritt mehrmals ausführen, ohne immer wieder den Befehl zum Importieren auswählen zu müssen.

    Hinweis:

    Um nur die unterstützten Footage-Dateien (keine Projektdateien) anzuzeigen, wähle unter Dateityp (Windows) bzw. Aktivieren (macOS) die Option Alle Footagedateien aus.

  2. Führe einen der folgenden Schritte aus:
    • Wähle eine Datei aus und klicke auf Öffnen.

    • Wähle mit der Strg-Taste (Windows) oder Befehlstaste (macOS) mehrere Dateien aus und klicke dann auf Öffnen.

    • Wähle eine Datei aus und klicke dann bei gedrückter Umschalttaste auf eine andere Datei, um einen Dateiensatz auszuwählen, und klicke dann auf Öffnen.

    • (Nur Windows) Wähle einen ganzen Ordner aus und klicke auf Ordner importieren.

    Hinweis:

    Ist die Option „Sequenz“ aktiviert, werden die Dateien aus dem Ordner als Standbildsequenz importiert.  

Importieren von Footage durch Ziehen

Hinweis:

Wenn du möchtest, dass Standbilddateien mit Ebenen beim Ziehen in After Effects immer als Komposition importiert werden, wähle Bearbeiten > Voreinstellungen > Importieren (Windows) bzw. After Effects > Einstellungen > Importieren (macOS) und wähle im Menü Per Drag-and-Drop importierte Elemente sind standardmäßig die Option Komposition oder Komposition – Ebenengrößen beibehalten. Weitere Informationen zum Importieren einer Standbildsequenz als Komposition.

  • Wenn du eine einzelne Datei importieren möchtest, ziehe diese aus dem Windows-Explorer (Windows) oder dem Finder (macOS) in das Bedienfeld „Projekt“.
  • Du kannst auch mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Ordner in deinem Projekt klicken und dann Importieren auswählen, um Dateien direkt in einen bestimmten Ordner im Bedienfeld „Projekt“ zu importieren. Du kannst auch den Tastaturbefehl Befehl+I bzw. Strg+I verwenden, während der Ordner ausgewählt ist.
  • Zum Importieren der Inhalte eines Ordners als Sequenz von Standbildern, die im Bedienfeld „Projekt“ als ein einzelnes Footage-Element erscheinen, ziehe einen Ordner aus dem Windows Explorer (Windows) oder dem Finder (macOS) in das Bedienfeld „Projekt“.
  • Zum Importieren der Inhalte des Ordners als individuelle Footage-Elemente, die im Bedienfeld „Projekt“ in einem Ordner erscheinen, ziehe einen Ordner bei gedrückter Alt-Taste vom Windows Explorer (Windows) bzw. bei gedrückter Wahltaste vom Finder (macOS) ins Bedienfeld „Projekt“.
  • Um eine gerenderte Ausgabedatei aus der Renderliste zu importieren, ziehe das entsprechende Ausgabemodul aus der Renderliste in das Bedienfeld „Projekt“.
Hinweis:

Angenommen, du ziehst vor dem Rendern ein Ausgabemodul aus der Renderliste in das Bedienfeld „Projekt“. In dem Fall erstellt After Effects ein Platzhalter-Footage-Element. Referenzen zum Platzhalter-Footage-Element werden automatisch ersetzt, wenn das Ausgabemodul gerendert wird. Das Platzhalter-Footage-Element selbst wird nicht ersetzt.

Interpretieren von Footage-Elementen

In After Effects werden interne Regeln für die Interpretation jedes Footage-Elements nach eigener Einschätzung in Bezug auf Pixel-Seitenverhältnis, Framerate, Farbprofil und Alphakanaltyp der Quelldatei verwendet. Sollte die Interpretation von After Effects nicht richtig sein oder falls Sie das Footagematerial anders nutzen möchten, können Sie diese Regeln für alle Footageelemente eines bestimmten Typs ändern, indem Sie die Datei für Interpretationsregeln (interpretation rules.txt) bearbeiten. Es ist aber auch möglich, die Interpretation eines bestimmten Footageelements über das Dialogfeld „Footage interpretieren“ zu ändern.

Aus den Interpretationseinstellungen bezieht After Effects folgende Informationen über ein Footageelement:

Hinweis:

In allen genannten Fällen wird anhand dieser Informationen entschieden, wie die Daten in dem importierten Footage-Element interpretiert werden sollen. Die Interpretationseinstellungen im Dialogfeld Footage interpretieren sollten den Einstellungen entsprechen, die bei der Erstellung der Quell-Footage-Datei verwendet wurden. Verwende nicht die Interpretationseinstellungen, um Einstellungen für die endgültige gerenderte Ausgabe festzulegen.

In der Regel müssen die Interpretationseinstellungen nicht geändert werden. Es kann jedoch vorkommen, dass After Effects zusätzliche Informationen zu einem ungewöhnlichen Footage-Element benötigt, um es korrekt interpretieren zu können.

Über die Einstellungen im Bereich Farbmanagement des Dialogfelds Footage interpretieren kannst du After Effects mitteilen, wie die Farbinformationen in einem Footage-Element interpretiert werden sollen. Dies ist normalerweise nur dann notwendig, wenn das Footage-Element kein eingebettetes Farbprofil enthält.

Wenn du eine Vorschau im Bedienfeld „Footage“ anzeigst, siehst du die Ergebnisse der Vorgänge zur Footage-Interpretation.

Hinweis:

Wähle im Dialogfeld Footage interpretieren die Option Vorschau aus, um die Ergebnisse der vorgenommenen Einstellungen in diesem Dialogfeld in einer Vorschau anzuzeigen, bevor du die Änderungen annimmst.

Interpretieren eines einzelnen Footage-Elements mithilfe des Dialogfelds „Footage interpretieren“

  1. Wähle im Bedienfeld Projekt ein Footage-Element und führe einen der folgenden Schritte aus:

    • Wähle unten links im Bedienfeld Projekt die Schaltfläche Footage interpretieren aus.

    • Ziehe das Footage-Element auf die Schaltfläche Footage interpretieren.

    • Wähle Datei > Footage interpretieren > Haupt.

    • Drücke Strg+Alt+G (Windows) oder Befehl+Wahl+G (macOS).

Interpretieren eines Proxys mithilfe des Dialogfelds „Footage interpretieren“

  1. Wähle im Bedienfeld Projekt das ursprüngliche Footage-Element und führe einen der folgenden Schritte aus:

    • Klicke bei gedrückter Alt-Taste (Windows) bzw. Wahltaste (macOS) unten links im Bedienfeld Projekt auf die Schaltfläche Footage interpretieren .
    • Ziehe das Footage-Element bei gedrückter Alt- (Windows) bzw. Wahltaste (macOS) auf die Schaltfläche Footage interpretieren.
    • Wähle Datei > Footage interpretieren > Proxy.

Anwenden der Einstellungen aus „Footage interpretieren“ auf mehrere Footage-Elemente

Wenn du sicherstellen möchtest, dass für verschiedene Footage-Elemente dieselben Einstellungen verwendet werden, kopiere die Interpretationseinstellungen für ein Element und wende sie auf andere Elemente an.

  1. Wähle im Bedienfeld Projekt das Element aus, dessen Interpretationseinstellungen auf andere Elemente übertragen werden sollen.

  2. Wähle Datei > Footage interpretieren > Footageeinstellung merken.

  3. Wähle im Bedienfeld Projekt ein oder mehrere Footage-Elemente aus.

  4. Wähle Datei > Footage interpretieren > Footageeinstellung anwenden.

Bearbeiten der Interpretationsregeln für alle Elemente einer bestimmten Art

Die Datei für Interpretationsregeln enthält die Regeln, nach denen After Effects Footageelemente interpretiert. In den meisten Fällen brauchen Sie die Interpretationsregeldatei nicht zu verändern. Wenn Sie ein Footageelement importieren, sucht After Effects in der Datei mit den Interpretationsregeln nach einer Entsprechung und legt dann die Interpretationseinstellungen für das Footageelement fest. Mithilfe des Dialogfelds „Footage interpretieren“ können Sie diese Einstellungen nach dem Import außer Kraft setzen.

In den meisten Fällen ist der Name der Interpretationsregeldatei interpretation rules.txt. Bei einigen Aktualisierungen für After Effects wird jedoch eine neue Interpretationsregeldatei installiert, in deren Namen die aktualisierte Versionsnummer angegeben ist. Die aktualisierte Anwendung verwendet dann diese neue Datei. Wenn Sie an der alten Interpretationsregeldatei Änderungen vorgenommen haben, müssen Sie diese ggf. auch auf die neue Datei anwenden.

Speicherorte der Interpretationsregeldatei in After Effects:

  • Windows: <Laufwerk>:\Benutzer\<Benutzername>\AppData\Roaming\Adobe\After Effects/<Version>
  • macOS: <Laufwerk>/Users/<Benutzername>/Library/Preferences/Adobe/After Effects/<Version>

Speicherorte der Interpretationsregeldatei in früheren Versionen von After Effects:

  • Windows: <Laufwerk>:\Benutzer\<Benutzername>\AppData\Roaming\Adobe\After Effects\<Version>
  • macOS: <Laufwerk>/Users/<Benutzername>/Library/Preferences/Adobe/After Effects/<Version>
  1. Beende After Effects.
  2. Erstelle vorsichtshalber eine Sicherungskopie der Interpretationsregeldatei. Diese Datei befindet sich standardmäßig in demselben Ordner wie After Effects selbst.
  3. Öffnen Sie die Interpretationsregeldatei in einem Texteditor.
  4. Ändere die Einstellungen gemäß den Anweisungen in der Datei.
    Hinweis:

    Für jeden Footage-Typ oder Codec müssen Sie einen vierstelligen Dateityp-Code angeben. Wenn dir der Dateityp-Code für eine Datei oder einen Codec in einem Projekt nicht bekannt ist, drücke beim Auswählen der Datei im Bedienfeld Projekt die Alt-Taste (Windows) bzw. die Wahltaste (macOS). Der Dateityp-Code der Datei und der Codec-Code (falls die Datei komprimiert ist) werden in der letzten Zeile der Dateibeschreibung am oberen Rand des Bedienfeldes Projekt angezeigt.

  5. Speichern Sie die Datei „interpretation rules.txt“.

Alphakanal-Interpretation: integriert oder direkt

Es gibt zwei Möglichkeiten, Transparenzinformationen in Bilddateien mit Alphakanälen zu speichern: direkt oder integriert. Die Alphakanäle sind zwar identisch, zwischen den Farbkanälen gibt es jedoch Unterschiede.

Bei direkten (oder farbflächenfreien) Kanälen werden die Transparenzinformationen nur im Alphakanal gespeichert und nicht in einem der sichtbaren Farbkanäle. Bei direkten Kanälen sind die Transparenzeffekte erst dann sichtbar, wenn das Bild in einem Programm angezeigt wird, das direkte Kanäle unterstützt.

Bei integrierten Kanälen (oder Kanälen mit Farbflächen) werden die Transparenzinformationen im Alphakanal und ebenfalls in den sichtbaren RGB-Kanälen gespeichert, die mit einer Hintergrundfarbe integriert (multipliziert) werden. Integrierte Kanäle werden manchmal auch als maskiert mit Farbe bezeichnet. Die Farben in halbtransparenten Bereichen, wie zum Beispiel weichen Kanten, werden proportional zum Transparenzgrad gegen die Hintergrundfarbe verschoben.

Mit einigen Software-Programmen kannst du die Hintergrundfarbe, mit der die Kanäle integriert wurden, festlegen. Ansonsten ist die Hintergrundfarbe in der Regel Schwarz oder Weiß.

Direkte Kanäle enthalten normalerweise genauere Farbinformationen als integrierte Kanäle. Integrierte Kanäle sind mit einer größeren Auswahl an Programmen kompatibel, wie zum Beispiel Apple QuickTime Player. Oft wurde die Entscheidung, ob Bilder mit direkten oder integrierten Kanälen verwendet werden, bereits getroffen, bevor Sie die Assets zur Bearbeitung und Montage erhalten haben. Adobe Premiere Pro und After Effects erkennen sowohl direkte als auch integrierte Kanäle, jedoch nur den ersten Alphakanal, den sie in einer Datei mit mehreren Alphakanälen finden.

Durch die richtige Einstellung der Alphakanalinterpretation können Probleme beim Importieren von Dateien, wie zum Beispiel das Auftreten unerwünschter Farben am Bildrand oder eine Reduzierung der Bildqualität an den Kanten des Alphakanals, vermieden werden. Werden Kanäle beispielsweise als direkt interpretiert, obwohl sie in Wirklichkeit integriert sind, behalten halbtransparente Bereiche einen Teil der Hintergrundfarbe bei. Falls Sie entlang halbtransparenter Kanten in einer Komposition Farbungenauigkeiten wie z. B. einen Rand feststellen, versuchen Sie, das Problem durch Änderung der Interpretationsmethode zu lösen.

Ein Footage-Element mit integrierten Kanälen (oben) erscheint mit schwarzem Rand, wenn es als „Direkt - nicht maskiert“ (unten links) interpretiert wird. Wenn das Footage-Element als „Integriert - maskiert mit Farbe“ interpretiert wird und die Hintergrundfarbe als Schwarz angegeben ist, erscheint kein Rand (unten rechts).

Du kannst den Effekt Farb-Matte entfernen einsetzen, um durch Aufheben der Integration die Ränder von halbtransparenten Bereichen zu entfernen.

Festlegen der Alphakanalinterpretation für ein Footage-Element

  1. Wähle im Bedienfeld „Projekt“ ein Footage-Element aus.

  2. Wähle Datei > Footage interpretieren > Haupt.

  3. Wenn du die deckenden und transparenten Bereiche des Bildes umkehren möchtest, aktiviere die Option Alpha umkehren aus.

  4. Aktiviere im Abschnitt Alpha eine Interpretationsmethode:

    Ermitteln

    Versucht, den Typ der im Bild verwendeten Kanäle zu ermitteln. Wenn der Typ nicht mit Sicherheit ermittelt werden kann, gibt After Effects ein akustisches Signal aus.

    Ignorieren

    Im Alphakanal enthaltene Transparenzinformationen werden ignoriert.

    Direkt - nicht maskiert

    Die Kanäle werden als direkt interpretiert.

    Integriert - maskiert mit Farbe

    Die Kanäle werden als integriert interpretiert. Bestimme mithilfe der Pipette oder dem Farbwähler die Farbe des Hintergrunds, mit dem die Kanäle integriert wurden.

Festlegen der Voreinstellungen des Standard-Alphakanals

  1. Wähle Bearbeiten > Voreinstellungen > Importieren (Windows) bzw. After Effects > Voreinstellungen > Importieren (macOS).

  2. Wähle die Optionen aus dem Menü Unbenanntes Alpha interpretieren als aus. Die Optionen in diesem Menü entsprechen in etwa denen im Dialogfeld Footage interpretieren. Durch Anwender fragen legst du fest, dass beim Importieren eines Footage-Elements mit unbenanntem Alphakanal immer erst das Dialogfeld Footage interpretieren aufgerufen wird.

Framerate

Von der Framerate der Komposition hängt ab, wie viele Frames pro Sekunde angezeigt werden und wie die Zeit auf dem Zeitlineal und in der Zeitanzeige in Frames eingeteilt wird. Die Framerate der Komposition legt also fest, wie oft in der Sekunde Bilder aus den Quell-Footage-Elementen aufgenommen werden. Außerdem bestimmt sie, in welchen Zeitabständen Keyframes festgelegt werden können.

Hinweis:

After Effects enthält im Dialogfeld Kompositionseinstellungen ein Dropdown-Menü für Drop-Frame- oder Non-Drop-Frame-Timecode.

Die Framerate der Komposition hängt in der Regel vom gewünschten Ausgabetyp ab. NTSC-Video hat eine Framerate von 29,97 Frames pro Sekunde (fps), PAL-Video kommt mit 25 fps aus und die Framerate von Spielfilmen beträgt normalerweise 24 fps. Je nach Sendesystem kann DVD-Video dieselbe Framerate haben wie NTSC- oder PAL-Video; ebenfalls möglich ist eine Framerate von 23,976. Cartoons und Videos, die für CD-ROMs oder für das Web bestimmt sind, haben häufig 10 bis 15 fps.

Hinweis:

Wenn die Framerate der Komposition auf den doppelten Wert der Framerate des Ausgabeformats eingestellt wird, zeigt After Effects jedes Halbbild des Interlaced-Quell-Footage im Bedienfeld „Komposition“ als eigenen, separaten Frame an. So können Sie Keyframes auf einzelne Halbbilder setzen und beim Animieren von Masken präziser vorgehen.

Wenn Sie einen Film für die endgültige Ausgabe rendern, können Sie die Framerate der Komposition oder eine andere Framerate auswählen. Die Möglichkeit, die Framerate für jedes Ausgabemodul festzulegen, ist nützlich, wenn Sie mit derselben Komposition Ausgaben für mehrere Medien erstellen.

Unterstützung für Footage mit hohen Framerates

Du kannst ein beliebiges Framerate-Feld bis zu einer maximalen Framerate von 999 fps einstellen, wodurch du höhere Framerates für das Rendern verwenden kannst.

Auch jedes einzelne Filmfootageelement in einer Komposition kann eine eigene Framerate haben. Das Verhältnis zwischen der Framerate von Footageelementen und der Komposition bestimmt, wie ruckelfrei die Ebene wiedergegeben wird. Wenn die Framerate des Footageelements zum Beispiel 30 fps beträgt und die der Komposition ebenfalls 30 fps, wird mit dem nächsten Frame der Komposition gleichzeitig auch der nächste Frame des Footageelements angezeigt. Liegt die Framerate des Footageelements bei 15 fps und die der Komposition bei 30 fps, erscheint jeder Frame des Footageelements in zwei aufeinander folgenden Frames der Komposition. (Dies setzt natürlich den einfachen Fall voraus, in dem keine Zeitdehnung oder Frame-Überblendung auf die Ebene angewendet wurde.)

Im Idealfall verwenden Sie Quellfootage, dessen Framerate mit der Framerate der Ausgabe übereinstimmt. After Effects rendert dann jeden Frame und in der Endausgabe werden Frames weder ausgelassen noch dupliziert oder interpoliert. Hat das Quellfootage eine Framerate, die geringfügig von der gewünschten Ausgabe-Framerate abweicht (etwa Footage mit 30 fps für die Ausgabe mit 29,97 fps), können Sie die Framerate des Footage durch Angleichen auf die Framerate der Komposition abstimmen.

Durch die Angleichung der Framerate eines Footageelements wird lediglich die von After Effects verwendete Referenz verändert, nicht die Originaldatei. Beim Angleichen ändert After Effects die interne Framedauer, der Frameinhalt dagegen bleibt unverändert. Danach wird das Footage mit einer anderen Geschwindigkeit wiedergegeben. Gleichen Sie die Framerate beispielsweise von 15 fps auf 30 fps an, wird das Footage doppelt so schnell abgespielt. Normalerweise ist das Angleichen der Framerate nur sinnvoll, wenn der Unterschied zwischen Footage- und Ausgabe-Framerate gering ist.

Hinweis:

Eine Angleichung kann die Synchronisierung von visuellem Footage mit einer Audiospur verändern, da sich durch die neue Framerate die Videodauer ändert, während die Audioinformationen gleich bleiben. Wenn du sowohl Audio als auch Video ausdehnen möchtest, verwende den Befehl Zeitdehnung. Auf das Quell-Footage angewendete Keyframes bleiben an ihrer ursprünglichen Position (so bleibt die Synchronisation innerhalb der Komposition erhalten, nicht jedoch der visuelle Inhalt der Ebene). Nach der Angleichung eines Footage-Elements ist es unter Umständen notwendig, die Keyframe-Positionen zu ändern.

Du kannst bei jedem Film oder jeder Standbildsequenz die Framerate ändern. Du kannst beispielsweise eine Sequenz von zehn Standbildern importieren und eine Framerate von 5 Frames pro Sekunde (fps) für dieses Footage-Element festlegen. Wenn diese Sequenz dann in einer Komposition verwendet wird, hat sie eine Dauer von zwei Sekunden.

Hinweis:

Wenn du eine Sequenz von Standbildern importierst, wird von der Framerate ausgegangen, die im Dialogfeld „Voreinstellungen“ im Bereich „Importieren“ unter Sequenz-Footage angezeigt wird. Die Standardrate beträgt 30 Frames pro Sekunde (fps). Du kannst die Framerate nach dem Import ändern, indem du das Footage-Element neu interpretierst.

Niedrigere Framerates führen oft zu einem unrealistischeren Eindruck, sodass viele Benutzende für kreative Arbeiten eine niedrigere Framerate, z. B. 24 fps, und nicht die standardmäßige Framerate für NTSC-Video von 29,97 fps verwenden.

Hinweis:

Wenn du 3:2-Pulldown aus Interlaced-Video-Footage entfernst, wird die Framerate des entstehenden Footage-Elements von After Effects automatisch auf vier Fünftel der ursprünglichen Framerate eingestellt. Wird das 3:2-Pulldown aus NTSC-Video entfernt, entsteht eine Framerate von 24 fps.

Die Framerate der Komposition sollte der Framerate des endgültigen Ausgabeformats entsprechen. In den meisten Fällen können Sie einfach eine vorgegebene Kompositionseinstellung wählen. Die Framerate für die einzelnen Footageelemente stellen Sie hingegen auf die des ursprünglichen Quellfootage ein.

Ändern der Framerate eines Footage-Elements

  1. Wähle das Footage-Element im Bedienfeld „Projekt“ aus.

  2. Wähle Datei > Footage interpretieren > Haupt.

  3. Aktiviere die Option Framerate angleichen an, gib für Frames pro Sekunde eine neue Framerate ein und klicke dann auf OK.

Hinweis:

Anstelle der Option „Footage interpretieren“ zur Änderung der Framerate eines Footage-Elements kannst du die Option zum zeitlichen Dehnen einer Ebene gemäß dem jeweiligen Footage-Element verwenden. Dehne beispielsweise eine Ebene zeitlich um 100,1 %, um eine Konvertierung zwischen 30 fps und 29,97 fps vorzunehmen. Durch das zeitliche Dehnen wird die Geschwindigkeit von Audio und Video geändert. (Siehe Zeitliches Dehnen einer Ebene.)

Ändern der Framerate für eine Komposition

  1. Wähle Komposition > Kompositionseinstellungen.

  2. Führe einen der folgenden Schritte aus:
    • Wähle eine Vorgabe der Kompositionseinstellungen aus dem Menü Voreinstellungen aus.

    • Lege den Framerate-Wert fest.

Pixel-Seitenverhältnis und Frame-Seitenverhältnis

Das Pixel-Seitenverhältnis (Pixel Aspect Ratio, PAR) gibt das Verhältnis von Breite zu Höhe eines Pixels in einem Bild an. Das Frame-Seitenverhältnis (mitunter auch als Bildseitenverhältnis oder IAR bezeichnet) gibt das Verhältnis von Breite zu Höhe des Bild-Frames an.

Ein Frame-Seitenverhältnis von 4:3 (links) und ein größeres Frame-Seitenverhältnis von 16:9 (rechts)

Die meisten Computer-Monitore verwenden quadratische Pixel. Viele Videoformate – darunter auch ITU-R 601 (D1) und DV – arbeiten jedoch mit nicht-quadratischen, rechteckigen Pixeln.

Bei einigen Videoformaten wird zur Ausgabe dasselbe Frame-Seitenverhältnis, aber ein unterschiedliches Pixel-Seitenverhältnis verwendet. Manche Geräte digitalisieren NTSC zum Beispiel mit einem Frame-Seitenverhältnis von 4:3, quadratischen Pixeln (Pixel-Seitenverhältnis 1,0) und den Pixel-Maßen 640 x 480. Bei D1 NTSC wird dasselbe Frame-Seitenverhältnis von 4:3 ausgegeben, aber es werden nicht-quadratische Pixel (Pixel-Seitenverhältnis 0.91) mit den Pixel-Maßen 720 x 486 verwendet. D1-Pixel sind immer nicht quadratisch und haben in Systemen, die NTSC-Video produzieren, eine vertikale, in PAL-Videosystemen dagegen eine horizontale Ausrichtung.

Wenn du nicht-quadratische Pixel auf einem Bildschirm mit quadratischen Pixeln ohne Veränderung anzeigst, erscheinen Bilder und Bewegung verzerrt; aus Kreisen werden beispielsweise Ellipsen. Auf einem Videobildschirm werden die Bilder jedoch richtig angezeigt. Wenn du D1 NTSC- oder DV-Quell-Footage in After Effects importierst, erscheint das Bild etwas breiter als auf einem D1- oder DV-System. (D1 PAL-Aufnahmen werden etwas schmaler angezeigt.) Das Gegenteil ist festzustellen, wenn du anamorphische Bilder mit D1/DV NTSC-Widescreen oder D1/DV PAL-Widescreen importierst. Widescreen-Videoformate haben ein Frame-Seitenverhältnis von 16:9.

Hinweis:

Die Qualität der Pixel-Seitenverhältnis-Korrektur in einer Vorschau hängt von der Voreinstellung für die Zoomqualität in der Kategorie Vorschau ab. Weitere Informationen zu Qualitätseinstellungen der Anzeige.

Quadratische und nicht-quadratische Pixel

A. Quadratische Pixel und Frameseitenverhältnis von 4:3 B. Nicht-quadratische Pixel und Frameseitenverhältnis von 4:3 C. Nicht-quadratische Pixel auf einem Bildschirm mit quadratischen Pixeln 

Sind die Pixel eines Footage-Elements nicht quadratisch, wird das Pixel-Seitenverhältnis in After Effects neben dem Miniaturbild des Footage-Elements im Bedienfeld „Projekt“ angezeigt. Im Dialogfeld Footage interpretieren kannst du die Interpretation des Pixel-Seitenverhältnisses für einzelne Footage-Elemente ändern. Wenn Sie sicherstellen, dass alle Footageelemente korrekt interpretiert werden, können Sie Footageelemente mit unterschiedlichen Pixel-Seitenverhältnissen in derselben Komposition miteinander kombinieren.

After Effects kann Pixel-Seitenverhältnisse für QuickTime-Filme direkt lesen und schreiben. Wenn Sie zum Beispiel einen Film importieren, der im Pixel-Seitenverhältnis Widescreen (16:9 DV) erfasst wurde, taggt After Effects ihn automatisch richtig. Gleichermaßen enthalten AVI- und PSD-Dateien Informationen, durch die das Pixel-Seitenverhältnis der Bilder explizit vorgegeben wird.

Enthält ein Footageelement keine Informationen, die das Pixel-Seitenverhältnis des Bildes explizit vorgeben, schätzt After Effects dies anhand der Pixel-Abmessungen des Footageelements ab. Beim Importieren eines Footageelements mit den D1-Pixelmaßen von 720 x 486 oder den DV-Pixelmaßen von 720 x 480 interpretiert After Effects das Footageelement automatisch als D1/DV NTSC. Beim Importieren eines Footageelements mit den D1- oder DV-Pixelmaßen von 720 x 576 interpretiert After Effects das Footageelement automatisch als D1/DV PAL. Du kannst jedoch im Bedienfeld „Projekt“ oder Dialogfeld Footage interpretieren überprüfen, ob alle Dateien richtig interpretiert werden.

Hinweis:

Achte darauf, das Pixel-Seitenverhältnis auf quadratische Pixel zurückzusetzen, wenn du eine Datei mit quadratischen Pixeln importierst, die D1- oder DV-Pixel-Maße hat, beispielsweise ein Bild mit einer Auflösung von 720 x 480 in einem anderen Format als DV.

Die Einstellung des Pixel-Seitenverhältnisses der Komposition sollte dem Pixel-Seitenverhältnis des endgültigen Ausgabeformats entsprechen. In den meisten Fällen können Sie einfach eine vorgegebene Kompositionseinstellung wählen. Das Pixel-Seitenverhältnis für die einzelnen Footageelemente stellen Sie hingegen auf das Pixel-Seitenverhältnis des ursprünglichen Quellfootage ein.

Aktualisieren der Pixel-Seitenverhältnisse zum Korrigieren von Werten

After Effects CS3 und frühere Versionen verwendeten Pixel-Seitenverhältnisse für SD-Videoformate, die das Konzept einer sauberen Blende ignorieren. Da der Tatsache, dass sich in SD-Video die saubere Blende von der Produktionsblende unterscheidet, nicht Rechnung getragen wurde, waren die von After Effects CS3 und früheren Versionen verwendeten Pixel-Seitenverhältnisse etwas ungenau. Aufgrund dieser falschen Pixel-Seitenverhältnisse werden einige Bilder leicht verzerrt angezeigt.

Hinweis:

Die klare Blende ist der Teil des Bildes, in dem keine Artefakte und Verzerrungen erscheinen, die an den Rändern des Bildes sichtbar sind. Die Produktionsblende ist das gesamte Bild.

Die folgende Tabelle enthält Einzelheiten zu den Pixel-Seitenverhältniswerten in After Effects:

Format

Wert in After Effects CS4 und höher

Früherer Wert

D1/DV NTSC

0,91

0,9

D1/DV NTSC Breitwand

1,21

1,2

D1/DV PAL

1,09

1,07

D1/DV PAL Breitwand

1,46

1,42

Diese Diskrepanz ist beschränkt auf die genannten älteren SD-Formate, bei denen es eine Abweichung zwischen sauberer Blende und Produktionsblende gibt. Bei neueren Formaten tritt die Abweichung nicht auf.

Neue Projekte und Kompositionen, die in After Effects erstellt werden, haben standardmäßig die korrekten Pixel-Seitenverhältnisse.

In After Effects CS3 oder einer früheren Version erstellte Projekte und Kompositionen werden beim Öffnen in After Effects CS4 und höher entsprechend den korrekten Pixel-Seitenverhältnissen aktualisiert.

Hinweis:

Sofern du über eine angepasste Interpretationsregeldatei verfügst, solltest du diese mit den korrekten Pixel-Seitenverhältnissen aktualisieren.

Wenn du einen Frame mit Quadrat-Pixel-Footage-Elementen in einer Komposition mit nicht quadratischen Pixeln ausfüllst, stellst du möglicherweise fest, dass die Änderung in den Pixel-Seitenverhältnissen einen Verhaltensunterschied verursacht. Wenn du z. B. vorher Quadrat-Pixel-Footage-Elemente im Format 768 x 576 für die Verwendung in einer PAL D1/DV-Komposition erstellt hast, sollten diese Elemente jetzt eine Quadrat-Pixel-Abmessung von 788 x 576 haben.

Kompositionseinstellungsvorgaben für Quadrat-Pixel-Entsprechungen von SD-Formaten haben sich wie folgt geändert:

Format

Pixel-Maße in After Effects CS4 und höher

Vorherige Pixel-Maße

Quadratpixel-Entsprechung NTSC D1

720 x 534

720 x 540

Quadratpixel-Entsprechung NTSC D1

872 x 486

864 x 486

Quadratpixel-Entsprechung PAL D1/DV

788 x 576

768 x 576

Quadratpixel-Entsprechung PAL D1/DV

1050 x 576

1024 x 576

Ändern der Interpretation des Pixel-Seitenverhältnisses für ein Footage-Element

  1. Wählen Sie im Bedienfeld Projekt ein Footage-Element aus.

  2. Wähle Datei > Footage interpretieren > Haupt.

  3. Wähle aus dem Menü Pixel-Seitenverhältnis ein Pixel-Seitenverhältnis aus und klicke auf OK.

Ändern des Pixel-Seitenverhältnisses für eine Komposition

  1. Wähle Komposition > Kompositionseinstellungen aus.

  2. Führe einen der folgenden Schritte aus:
    • Wähle eine Vorgabe der Kompositionseinstellungen aus dem Menü Voreinstellungen aus.

    • Wähle aus dem Menü Pixel-Seitenverhältnis einen Wert aus.

Gängige Pixel-Seitenverhältnisse

Pixel-Seitenverhältnis

Verwendung

Quadratische Pixel

1.0

Das Footage hat eine Framegröße von 640 x 480 oder 648 x 486, ist 1920 x 1080 HD (nicht HDV oder DVCPRO HD), ist 1280 x 720 HD oder HDV oder wurde aus einer Anwendung exportiert, die keine nicht-quadratischen Pixel unterstützt. Diese Einstellung kann auch für Footage verwendet werden, das von Film übertragen wurde, oder für benutzerspezifische Projekte.

D1/DV NTSC

0,91

Das Footage hat eine Framegröße von 720 x 486 oder 720 x 480 und das gewünschte Frameseitenverhältnis ist 4:3. Diese Einstellung eignet sich auch für Footage, das aus einer Anwendung exportiert wurde, die mit nicht-quadratischen Pixeln arbeitet, z. B. eine 3D-Animationsanwendung.

D1/DV NTSC Breitwand

1,21

Das Footage hat eine Framegröße von 720 x 486 oder 720 x 480 und das gewünschte Frameseitenverhältnis ist 16:9.

D1/DV PAL

1,09

Das Footage hat eine Framegröße von 720 x 576 und das gewünschte Frameseitenverhältnis ist 4:3.

D1/DV PAL Breitwand

1,46

Das Footage hat eine Framegröße von 720 x 576 und das gewünschte Frameseitenverhältnis ist 16:9.

Anamorphisch 2:1

2,0

Das Footage wurde mit einem anamorphischen Objektiv aufgenommen oder anamorph von einem Filmframe mit einem Seitenverhältnis von 2:1 übertragen.

HDV 1080/DVCPRO HD 720, HD Anamorphisch 1080

1,33

Das Footage hat eine Framegröße von 1440 x 1080 oder 960 x 720 und das gewünschte Frameseitenverhältnis ist 16:9.

DVCPRO HD 1080

1,5

Das Footage hat eine Framegröße von 1280 x 1080 und das gewünschte Frameseitenverhältnis ist 16:9.

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